Neues Modell soll Vereine und Einzelprojekte finanziell stärken

Buxtehude. Mit großer Mehrheit haben der Jugendhilfeausschuss und der Ausschuss für Schulen und Sport am Montagabend dafür gestimmt, die Grundsätze der Sportförderung und der Jugendarbeit in der Stadt Buxtehude zu ändern. Die beiden Förderungen sollen künftig aus einer Hand erfolgen.

Laut der Stadtverwaltung habe seit Jahren Handlungsbedarf bestanden. Unter anderem war das bisherige Vergabeverfahren nicht transparent genug, da es unterschiedliche Ansprechpartner für die Förderung und auch Überschneidungen zwischen der Jugend- und Sportförderung gab. Die Folge war, dass nicht alle Mittel, die im Finanzhaushalt der Stadt für die finanzielle Unterstützung beider Bereiche vorgesehen waren, abgerufen wurden.

Künftig soll es eine zentrale Informations- und Vergabestelle für die Fördermittel geben. Die Antragstellung werde somit einfacher, zudem werde auch erreicht, dass eine Doppelförderung von Vereinen vermieden wird. Laut Erster Stadträtin Katja Oldenburg-Schmidt wolle die Stadt mit der Änderung des Förderverfahrens auch erreichen, dass das Windhund-Prinzip bei der Mittelvergabe künftig nicht mehr vorherrsche. "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, das wird es künftig nicht mehr geben", sagte Oldenburg-Schmidt. Auch der Pro-Kopf-Beitrag soll sich ändern. Er soll künftig bei 2,50 Euro statt bisher 90 Cent beziehungsweise einem Euro liegen.

Der Jugendhilfeausschussvorsitzende Nick Freudenthal, SPD, sieht in der Änderung eine deutliche Verbesserung der Lage für die Vereine. "Für alle Vereine mit mehr als 250 Mitgliedern wird es künftig einen Sockelbetrag geben, kleinere Vereine werden verlässlich 250 Euro erhalten. Das war früher nicht denkbar und ist für Buxtehude beinahe eine Revolution. Wir bekommen damit endlich eine Verlässlichkeit in das Vergabeverfahren", so der Ausschussvorsitzende.

Lediglich SPD-Ratsfrau Birgit Wilgorski stimmte gegen die Verwaltungsvorlage. Sie meint, dass das neue Verfahren angesichts der Haushaltslage der Stadt nicht vertretbar sei. Wenn sich die Stadt für genaue Mittelvergaben ausspreche, werde es schwer, von diesem Betrag wieder herunterzukommen, sollte die Stadt in arge Geldnöte kommen. Das neue Verfahren soll für zwei Jahre auf Probe laufen, danach soll es evaluiert werden.