Die Tagesstätte ist jetzt bei der Stromversorgung autarkt und gilt als Leuchtturmprojekt

Buchholz. Buchholz will in Sachen Klimaschutz zur Vorreiterkommune im Landkreis Harburg werden. Auf der einen Seite ist das von Bürgern, Verbänden und Unternehmen frisch erarbeitete Klimaschutzkonzept, das im April der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll, auf der anderen Seite gibt es die vielen kleinen Projekte und Bausteine, mit denen einige Buchholzer Einrichtungen schon heute ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Eine solche Einrichtung ist auch die Kindertagesstätte der katholischen St.-Petrus-Gemeinde an der Hermann-Burgdorf-Straße. Sie hat bereits im vergangenen Jahr die neue Photovoltaikanlage mit 32 Solarmodulen auf ihrem Dach installieren lassen und nun ist sie auch offiziell eingeweiht worden.

In Betrieb ist die Anlage schon seit mehreren Wochen. 500 Kilowattstunden an Strom habe sie seit ihrer Inbetriebnahme im Dezember bereits erzeugt, sagte Heinz Erdmann, Vorsitzender des Kita-Kuratoriums. Die Kita könne sich damit quasi selbst versorgen, und das sei auch der Sinn der Sache. "Je mehr wir im Haus selbst verbrauchen, desto besser."

Katrin Döscher vom Fachbereich Stadtplanung verdeutlichte, dass die Photovoltaikanlage ein Leuchtturmprojekt für die Klimaschutz-Ziele der Stadt sei und dafür stehe, dass bereits in der Vergangenheit vieles realisiert wurde - nur habe es nie einen Überblick über den gesamten Bestand gegeben. Mit dem neuen Energiekonzept solle das anders werden, denn Buchholz hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Die Stadt hat sich in dem Konzept die Vorgabe gegeben, die Kohlendioxid-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 15 Prozent und bis 2030 um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 2010 zu senken.

Die St.-Petrus-Kita leistet dabei einen wichtigen Beitrag. Sie setzt nämlich nicht nur bei der Stromerzeugung auf alternative Energiequellen, sondern verfügt auch über eine eigene Solartherme für warmes Wasser und verwendet seit 2008 ausschließlich Energiesparlampen. In der alltäglichen Kita-Arbeit spielt das Thema Energie ebenfalls eine große Rolle, wie die Kinder bei der Einweihung eindrucksvoll bewiesen. Als "Energiedetektive" stellten sie in Versuchen unter anderem die Verwendung von Sonnenenergie und die Kraft des Windes dar. Ziel dieser Versuche ist, dass sie einen Zusammenhang zwischen den Solarmodulen auf dem Dach und der gewonnen elektrischen Energie erkennen.

In zehn Jahren, so der Plan, soll die 22 700 Euro teure Photovoltaikanlage mit einer Jahresleistung von 6000 bis 7000 Kilowattstunden voll rückfinanziert sein.