46 Jahre alter Fahrer eines Lkw mit Anhänger rast ungebremst in Stauende - Gaffer blockieren mit Autos Rettungsgasse der Feuerwehrleute

Harburg. Den zweiten Tag in Folge hat ein schwerer Verkehrsunfall zweier Lastwagen auf der Autobahn 1 dafür gesorgt, dass viele Pendler aus der gesamten Region auf ihrem morgendlichen Weg in Richtung Hamburg ausgebremst wurden. Am Mittwoch gegen 6.50 Uhr war ein 46-Jähriger aus Wuppertal mit seinem Lkw mit Anhänger einem vor ihm fahrenden Sattelzug aufgefahren. Der Fahrer des mit Kies beladenen Lastwagens aus Hamburg musste nach Angaben von Polizeisprecher Michael Düker an einem Stauende zwischen dem Maschener Kreuz und der Anschlussstelle Harburg "verkehrsbedingt langsam fahren".

Da der Wuppertaler Lkw mit Anhänger ungebremst in das Heck des Kieslasters raste, wurde das Fahrerhaus der Zugmaschine des 46-Jährigen stark verformt. Der aus Coesfeld stammende Mann am Steuer des Lkw wurde bei dem Unfall in dem Fahrzeugwrack eingeklemmt. Rettungskräfte der Feuerwehr schnitten den Schwerverletzten aus der Fahrerkabine. Nach einer Erstversorgung durch einen Notarzt an der Unfallstelle kam der 46-Jährige in ein Hamburger Krankenhaus.

Für die Bergungsarbeiten auf der Autobahn waren alle drei Spuren in Richtung Hamburg voll gesperrt. Daher kam es während des Vormittags sowohl auf der A 1 als auch auf der Ausweichstrecke, der A 7 zwischen dem Maschener Kreuz und dem Anschluss an die Autobahnen 1 und 253 über die Bundesstraße 73 in Harburg, zu Staus von bis zu neun Kilometern Länge.

"Durch den Stau auf der dreispurigen Autobahn 1 hatten die Einsatzkräfte ganz erhebliche Probleme, an die Unfallstelle zu gelangen", sagt Michael Düker. Der Sprecher der Polizeiinspektion Harburg weiter: "Sehr viele Fahrzeugführer hielten es offensichtlich nicht für nötig, eine Rettungsgasse zu bilden." Das habe den Einsatz der Feuerwehrleute erheblich verzögert.

Düker: "Es war zu beobachten, dass Gaffer offensichtlich nach Passieren eines Rettungsfahrzeuges die Gasse wieder zustellten, sodass die Feuerwehr nicht ungehindert an die Einsatzstelle gelangen konnte." Der Polizeisprecher appelliert an alle Autofahrer, bei einem Stau stets eine Rettungsgasse freizuhalten. "Um ein Menschenleben zu retten, zählen oft Sekunden."

+++ Tödliche Massenkarambolage nach Stau auf der A1 +++

Auch am Dienstagmorgen ging es bei einem Verkehrsunfall auf der Autobahn 7 zwischen den Anschlussstellen Garlstorf und Thieshope um Leben und Tod. Der Fahrer eines Kleintransporters war dem Anhänger eines Lkw einer Münchener Spedition aufgefahren. Der Lieferwagen schleuderte daraufhin nach links über zwei Fahrstreifen und prallte frontal gegen die Mittelschutzplanke aus Beton. Der schwer verletzte Mann hatte aber Glück im Unglück: Die Erstversorgung übernahm die Besatzung eines Rettungswagens, der zufällig im Gegenverkehr an der Unfallstelle auf der A 7 vorbeikam.

Ebenfalls am Dienstagmorgen, war es auch auf der A 1 zwischen der Anschlussstelle Hittfeld und dem Maschener Kreuz zu einem folgenschweren Verkehrsunfall gekommen, der den Berufsverkehr in Fahrtrichtung Hamburg lahmlegte. Vor einer Baustelle hatte der Fahrer eines Hamburger Sattelzuges den Fuß vom Gas genommen. Der hinter ihm fahrende 27 Jahre alte Fahrer eines rumänischen Lastwagens kam nicht rechtzeitig zum Stehen. Um einen Auffahrunfall zu vermeiden, zog er seinen Sattelzug nach links und rammte zwei neben ihm fahrende Autos seitlich. An der anschließenden Massenkarambolage waren acht Fahrzeuge beteiligt. Die A 1 wurde erst mehr als vier Stunden nach dem Unfall wieder für den Verkehr freigegeben.

Für erheblichen Stau sorgte ein noch unbekannter Autofahrer auch am Mittwochnachmittag auf den Elbinseln. Der Mann bog von einem Parkplatz auf die Harburger Chaussee ab und übersah dabei einen Schulbus. Der Unfallverursacher stieg aus dem Wagen und lief davon. Die Polizei hat das Auto sichergestellt, den Halter aber nicht erreichen können. Der Fahrer und die sieben Kinder an Bord des Busses blieben unverletzt. Die für den Hafenverkehr wichtige Straße war für eine Stunde dicht.