Die hohe Zahl der Fälle von Kindesmissbrauch im Landkreis Stade ist erschreckend. Umso wichtiger sind die Präventionsprojekte zum Beispiel des landkreisweit tätigen Vereins "Lichtblick", der Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch in Stade oder der Polizei. Amüsante Theaterstücke mit anschließender Gesprächsrunde sind ein guter Weg, zu den Kindern durchzudringen. Sie werden auf Gefahren hingewiesen und haben sogar Spaß dabei und merken sich deshalb die wichtigsten Punkte.

Wer sich einmal ein Theaterstück der Kölner Theaterpädagogen von "Zartbitter" und das anschließende Gespräch mit den Schülern angesehen hat, weiß, wie wirkungsvoll es tatsächlich ist. Die Kinder machen mit, sprechen nahezu ohne Hemmungen selbst über schwierige Themen. Unterbewusst werden sie gleichzeitig für die Gefahren sensibilisiert.

Doch mindestens genauso wichtig ist es, die Eltern mit ins Boot zu holen. Es muss eine Vertrauensbasis zwischen Kindern und Eltern geben, es darf keine Scham oder Angst geben. Schon erste Anzeichen von sexuellem Missbrauch von Kindern müssen aufgedeckt und verfolgt werden. Dazu müssen sich die Kinder den Eltern öffnen können, auch wenn es um Themen wie Sex und Gewalt geht. Das ist nicht immer selbstverständlich.

Es ist wichtig, auch weiterhin präventiv tätig zu sein, um möglichst jeden einzelnen Kindesmissbrauch zu verhindern. Leider müssen Kinder vor wenigen kranken Erwachsenen eben noch immer geschützt werden.