Nach Baustopp stellt E.on Alternativtrasse für das Nordeuropäische Projekt vor

Handorf. Die Südvariante der Nordeuropäischen Erdgaspipeline (NEL) steht. Die ursprünglich geplante Trasse, die nördlich um Winsen verlaufen sollte, hatte das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg mit einem Baustopp Ende Juni vergangenen Jahres kassiert. Bürger hatten geklagt. Nun präsentieren die Projektbetreiber eine Alternative südlich der Luhestadt.

Die Erdgasleitung soll von Lubmin bei Greifswald über rund 440 Kilometer an Schwerin und Hamburg vorbei bis nach Rehden südlich von Bremen führen. Über die Leitung wird das Gas zu den Verbrauchern weiter transportiert, unter anderem in Haushalte in Deutschland, den Niederlanden, in Belgien, Frankreich und Großbritannien. Die jährliche Kapazität der Leitung beträgt mehr als 20 Milliarden Kubikmeter Gas - das entspricht etwa einem Fünftel des deutschen Energiebedarfs.

Die vorgesehenen Investitionen für das Projekt betragen etwa eine Milliarde Euro. Auf niedersächsischem Gebiet wurde die Pipeline schon zum Teil verlegt, zwischen Hittbergen im Kreis Lüneburg und Bütlingen im Landkreis Harburg. Wegen des Dauerfrostes ruhen die Arbeiten zurzeit jedoch.

Für die Südvariante fallen rund 14 Millionen Euro Mehrkosten an, sagt E.on-Ruhrgas-Sprecher Helmut Roloff. Allerdings verlaufe sie weiter entfernt von der Wohnbebauung als die vom Gericht kassierte Trasse. Zudem sei weniger besiedeltes Gebiet betroffen. Allerdings ist bei dieser Variant laut Roloff der Natur- und Landschaftsverbrauch größer.

Dem NEL-Konsortium wäre es ohnehin lieber, an der nördlichen Variante festzuhalten. "Wir werden noch einmal mit den Klägern sprechen", sagt Roloff. Sollten die Gespräche erfolglos bleiben, könnte die Leitung ab Herbst dieses Jahres weitergebaut werden.