Rechnungen für K-30-Bau liegen vor. 800 000 Euro Mehrkosten kommen auf die Hansestadt zu

Stade. Die Kreisstraße 30 wird teurer als erwartet. Nach derzeitigem Stand dürften sich die Kosten für den Bau der Stader Südumgehung mit Anbindung an das Gewerbegebiet Ottenbeck um fast eine Million Euro erhöhen. Vom Landkreis Stade, Träger der Straßenbaumaßnahme, und von der Hansestadt Stade, Hauptnutznießer der neuen Umgehungsstraße, waren bislang 18,3 Millionen Euro eingeplant gewesen. Inzwischen haben viele der am Bau beteiligten Firmen ihre Rechnungen an die Kreisverwaltung in Stade abgeschickt. Bisheriges Ergebnis: Die Straße kostet 19,2 Millionen Euro. 14 Millionen Euro sind durch Fördermittel abgedeckt. Den Rest und die jetzt aufgelaufenen Mehrkosten von insgesamt 5,2 Millionen Euro soll nun die Stadt tragen. Das wären rund 800 000 Euro mehr als im städtischen Haushalt eingeplant. Und die Restarbeiten wie die Bepflanzung der Fahrbahnseiten laufen noch.

Derzeit sind die Vertreter der Hansestadt und des Landkreises Stade im Gespräch. Geklärt werden müssten "die Ursachen der Kostensteigerung", so hieß es aus der Stader Verwaltung. Angesichts der desolaten Haushaltssituation, in der sich die Hansestadt derzeit befindet, dürften die angekündigten Mehrkosten im Stader Rathaus für Verstimmung sorgen. Kreisbaurat Hans-Hermann Bode gibt zu bedenken, dass in dieser Sache noch keine Prüfung der Kosten durch den Landkreis erfolgt sei. Bode: "Mit der Übergabe der Straße an den Verkehr ist die Baumaßnahme offiziell abgeschlossen, auch wenn einige Restarbeiten noch ausgeführt werden. Wir haben jetzt, mit Eintreffen der Rechnungen, die Politik und Verwaltung vorab schon mal darüber informiert, dass Mehrkosten möglich sind. Das heißt nicht, dass wir diese Mehrkosten, die die Firmen uns in Rechnung stellen, auch tatsächlich akzeptieren. Das muss geprüft werden."

Und abschließend geprüft werden könne erst dann, "wenn alle Rechnungen auf dem Tisch liegen", so Bode. Und die endgültige Prüfung der Rechnungen durch die Kreisverwaltung könne sich sicherlich bis zum Sommer dieses Jahres hinziehen, sagt der Kreisbaurat. An der Tatsache, dass sich die Kosten erhöhen werden, aber dürfte sich auch nach der Prüfung nichts ändern. Denn als die Trasse für die K 30 gebaut wurde, fanden die Arbeiter eine alte Gasleitung, die vorher nicht bekannt gewesen war. Bode: "Sie musste verlegt werden." Mehraufwand wurde auch durch Schichtenwasser nötig. Bei den Grabungen für die Trasse entdeckten die Ingenieure Wasser zwischen den Erdschichten. Es musste ein Dränagesystem verlegt werden, um spätere Schäden durch Wasser zu verhindern. Ein weiterer Aspekt, der den Straßenbau verteuere, so Hans-Hermann Bode, sei der Fund großer Steine. Dass die Stadt für die Mehrkosten, die nicht durch Fördermittel gedeckt würden, aufkommen müsse, liege daran, so Bode, dass Stade am meisten von der Kreisstraße profitiere. Bode: "Für die Hansestadt Stade ergibt sich aus der neuen Kreisstraße, die zum einen Südumgehung fungiert, zum anderen als Anbindung des Gewerbegebietes dient, eine enorme Zukunftsperspektive."