Sie stammen aus Kasachstan: Zwei junge Männer gehören zu den besten Studenten an der TU Hamburg-Harburg

Harburg. Die Studenten Adam Beck, Eduard Eichner und Lorenz Streckmann sind für den besten Bachelor-Abschluss in ihren jeweiligen Studiengängen an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) ausgezeichnet worden. Zwei der Preisträger sind nicht in Deutschland zur Welt gekommen: Adam Beck und Eduard Eichner stammen aus Kasachstan.

Adam Beck wurde als bester Bachelor-Absolvent seines Jahrgangs im Studiengang Bio-Verfahrenstechnik ausgezeichnet. Den Preis überreichte ihm Kristina Böe, Technische Leiterin bei der GEA Brewery Systems GmbH - selbst Absolventin der TUHH im Fach Verfahrenstechnik.

Adam Beck, 1988 in Kasachstan geboren, kam mit vier Jahren nach Deutschland, wo er in der Nähe Bielefelds aufwuchs und die Schule besuchte. Seinen Migrationshintergrund erlebte er "nie als Beschränkung", obgleich er einräumt, "hin und wieder mehr Leistung erbracht zu haben, um nicht das Klischee, für Migranten sei ein Studium zu schwer, zu bestätigen". Inzwischen studiert Beck im Master-Studium Verfahrenstechnik. Sein nächstes Ziel ist ein Auslandssemester, am liebsten an der University of Berkeley im US-Bundesstaat Kalifornien. Adam Beck ist ein vielseitig interessierter Ingenieurstudent: Er klettert, wandert, spielt Basketball oder entspannt sich beim Yoga und interessiert sich für Philosophie, Kunst, Soziologie und Psychologie.

Ebenfalls aus Kasachstan stammt Eduard Eichner, der an der TUHH seit 2007 Verfahrenstechnik studiert und für seinen herausragenden Bachelor-Abschluss mit dem Studienpreis von der Firma DOW Deutschland geehrt wurde. Der Preis wurde ihm von Dr. Karl Kraehling, Leiter Instandhaltung und Infrastruktur im Werk Stade, überreicht.

Eduard Eichner kam 2004 aus seiner Heimat Kasachstan nach Deutschland, wo er zunächst die deutsche Sprache lernte und dann in Hamburg über das Studienkolleg für ausländische Studierende seine Hochschulreife erwarb. Eichner will Verfahrenstechniker werden und arbeitet parallel zum Studium als Tutor am Institut für Thermische Verfahrenstechnik.

Lorenz Streckmann wurde per Skype zur Preisverleihung zugeschaltet. Der 24 Jahre alte Preisträger aus Bad Oldesloe arbeitet zurzeit in Indien im Rahmen eines "Weltwärts Entwicklungshilfedienstes" bei einer Non-Profit-Organisation, die dezentrale Ver- und Entsorgungsservices anbietet.

Lorenz Streckmann studierte Energie- und Umwelttechnik, und untersuchte in seiner preisgekrönten Bachelorarbeit Potenziale zur Steigerung der Effizienz geothermischer Kraftwerke. Volker Malle, Leiter der Produktion bei Hamburg Wasser, überreichte ihm den Preis. "Das Privileg über eine derartige gute Ausbildung zu verfügen, bringt auch eine Menge an Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und besonders für Menschen, die aufgrund ihrer Lebensumstände dieses Privileg nicht haben, mit sich", schreibt Lorenz Stackmann als Begründung für sein ehrenamtliches Engagement im indischen Bangalore.

Die von Professor Andreas Liese initiierte Preisverleihung lief im Rahmen der Vorlesung "Technische Mechanik I" von Professor Uwe Weltin im Beisein des Studiendekans Professor Stefan Heinrich im Audimax II.