Stader Kreditinstitut sieht vor allem in der Gemeinde Dollern einen interessanten Markt

Stade. Die Volksbank Stade-Cuxhaven will künftig verstärkt ins Immobiliengeschäft einsteigen. Anlass für diesen Schritt sei, so sagte es Vorstandsmitglied Reinhard Dunker bei der Jahrespressekonferenz, der "hervorragende Absatz von Baugrundstücken in zwei Neubaugebieten in Dollern und in Buxtehude".

Das Risiko, zum ersten Mal ohne einen Partner, sondern in alleiniger Verantwortung in der Vermarktung von Baugrundstücken aktiv zu werden, habe sich für die Volksbank in den vergangenen Monaten gelohnt. Innerhalb von sechs Monaten seien 52 von 59 Grundstücken verkauft worden.

In welcher Region die Volksbank ihr neues Standbein auszuweiten plant, will Dunker noch nicht bekannt geben. Nur so viel: "Die Gemeinde Dollern bleibt interessant." Die Infrastruktur sei geradezu ideal, S-Bahn-Anbindung, Geschäfte, Arzt und Apotheke im Ort und Anschluss an die Autobahn 26, auf der man von Dollern nach Stade nur noch einige Minuten brauche. Außerdem kündigt Dunker eine Zinssenkung bei den Dispo-Krediten an. Künftig werden Online-Kunden 8,75 Prozent Zinsen zahlen. Kunden, die nicht das Online-Angebot der Volksbank nutzen, zahlen 9,75 Prozent Zinsen.

Den Grund für die "überaus zufrieden stellenden Zahlen" der Volksbank im vergangenen Jahr sieht Vorstandsmitglied Henning Porthin in der Geschäftspolitik einer "Bank, die in der Region tief verwurzelt ist und Verantwortung für ihre Kunden, ob im privaten oder im gewerblichen Bereich, übernimmt." Die Bilanzsumme der Volksbank lag im Jahr 2011 bei 866 Millionen Euro, das waren mehr als 100 Millionen Euro mehr als noch im Vorjahr.

Auch bei den Buchkrediten hat die Volksbank eine Steigerung von rund 40 Millionen auf 593 Millionen erwirtschaftet. Die Kennzahlen für die Einlagen lagen bei der Volksbank Stade-Cuxhaven bei 632 Millionen Euro. "Eine Kreditklemme kennen wir bei der Volksbank nicht. Und während bei anderen Banken immer wieder Mitarbeiter entlassen werden müssen, stocken wir seit Jahren konsequent auf", sagt Reinhard Dunker. Die Zahl der Mitarbeiter in dem für seine Ausbildungspolitik prämierten Geldinstitut stieg von 218 (2010) auf 224 (2011). Noch in diesem Jahr wird die Volksbank laut Dunker rund drei Millionen Euro in den Ausbau der Geschäftsstelle in Hemmoor investieren.

Unterdessen arbeitet die Bank weiterhin an ihrem neuen Internet-Auftritt. Einfacher und übersichtlicher soll die Bedienung für Online-Kunden sein. Jens Drechsler, bei der Volksbank Stade-Cuxhaven zuständig für das Marketing, sagt: "Ziel ist es, uns auf die Beratung zu konzentrieren, und für unsere Kunden Zeit zu haben, wenn ihre Bedürfnisse über das hinausgehen, was wir ihnen online bieten können."

Dunker wagt auch einen Blick in die nähere Zukunft. "Gelöst werden muss unbedingt die Schuldenkrise, wobei wir, als regionale Bank, da wenig ausrichten können. Allerdings rechne ich gerade im gewerblichen Bereich mit einer Steigerung im Kreditbereich und im Wohnungsbaubereich. Und da können wir als Bank, die sich für die Region in hohem Maße verantwortlich fühlt, sehr wohl etwas tun."