Mit einem Kumpel stiefelte Karsten Hilsen im August 2010 spätabends durch das offene Tor des Geländes der Confiserie Scholze und fischte sich abgelaufene Kekspackungen aus einem Müllcontainer.

Wachleute entdeckten die Männer und riefen die Polizei. Die stellte die Kekse sicher - die die Firma dem Vernehmen nach nicht zurück haben wollte.

Das Verfahren gegen den einen Keksdieb ist längst eingestellt worden, doch bei Hilsen sieht die Staatsanwaltschaft ein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung - unter anderem, weil der 52-Jährige im Jahr 2007 gemeinsam mit anderen Aktivisten tagelang Bäume in Lüneburg besetzt hatte, die für den Neubau einer Brücke weichen sollten.

Hilsens Antrag auf einen Pflichtverteidiger lehnte das Landgericht gestern ab mit der Begründung, die Tat wiege nicht schwer genug. Hilsen beantragte daraufhin, dass die Aktivistin Cécile Lecomte seine Verteidigung übernehmen dürfe. Das hatte das Amtsgericht beim Prozess vor einem Jahr abgelehnt.