Stade. In der Hansestadt Stade wurde im März 2004 vom damals CDU-geführten Rat entschieden, keine Stolpersteine des Künstler Gunter Demnig in der Schwingestadt zu verlegen. Diese Entscheidung wurde 2009 allerdings revidiert.

Nachdem in Neuenfelde der erste Stolperstein im Alten Land verlegt worden war, begann in Stade eine rege Diskussion darüber, ob die Hansestadt nicht doch Stolpersteine in die Bürgersteige einlassen sollte. Nach monatelanger, teils kontrovers geführter Diskussion stimmte der Stadtrat mehrheitlich dafür, insgesamt 21 Stolpersteine in Stade zu verlegen. Begleitend wurde von Stadtarchivar Jürgen Bohmbach eine Broschüre verfasst, die über die Opfer in Stade informiert. Der erste Stein wurde im November 2010 verlegt und erinnert an den 1939 deportierten und 1941 in der Landesheil- und Pflegeanstalt Weilmünster verstorbenen Adolf Becker. Der letzte Gedenkstein wurde im Februar 2011 verlegt.

Die Gedenksteine sind inzwischen in mehr als 300 Städten in Deutschland verlegt worden. Oldenburg, Göttingen und München sprachen sich gegen die Erinnerung an die NS-Zeit in Form von Messingtafeln aus.