Hotels wollen Preise aber trotz Steuererleichterungen nicht senken. Das Gastgewerbe in der Region hatte unter dem langen Winter erheblich zu leiden

Stade/Buxtehude. Das Gastgewerbe in der Region hatte unter dem langen Winter erheblich zu leiden. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste Umfrage der Industrie- und Handelskammer Stade (IHK) unter den Hotellerie- und Gastronomiebetrieben im Elbe-Weser-Raum, die jetzt veröffentlich wurde. Der sogenannte Klimaindex des regionalen Gastgewerbes, der über die jeweils aktuelle und erwartete Stimmung der gesamten Branche Auskunft gibt, rutschte zusammen mit den Temperaturen in den Keller und hat im Vergleich zur vorigen Umfrage gut zehn Prozentpunkte eingebüßt. Mit 112 Punkten lag er lediglich etwas besser als nach der ersten Finanzkrise.

Die Zahl der Geschäftsreisenden hat dagegen wieder leicht zulegt. Dies konnte jedoch die sinkende Zahl der Urlaubsreisenden nicht ausgleichen. Die Hoffnungen der Branche ruht nun auf der kommenden Saison. Der Trend, mehr Urlaub im eigenen Land zu machen, dürfte sich, so prognostiziert die IHK, in diesem Jahr weiter fortsetzen. Passend zu dieser Erwartung wollen Gastronomen wieder mehr Personal einstellen.

Auch bei den Investitionen wollen die Betriebe zulegen, was die positive Erwartung unterstreicht. Bei der Hotellerie könnte dabei der Sondereffekt der Mehrwertssteuerentlastung zum Tragen kommen. Trotz der geplanten Investitionen wollen mehr als 85 Prozent der befragten Betriebe ihre Preise weiter stabil halten. Ähnlich sieht die Situation im Reisegewerbe aus, auch dort ruht die Hoffnung auf dem Sommer. Hier hat der Winter allerdings den einen oder anderen Kunden zusätzlich beschert, der mal wieder die Sonne sehen wollte. Der Ascheregen aus Island hat das Flug- und Reisegeschäft dann aber schnell wieder gebremst. Viele Geschäftsreisende saßen fest oder mussten stornieren.

In einer Zusatzbefragung wurden die Betriebe nach der Situation auf dem Ausbildungsmarkt gefragt. Im Elbe-Weser-Raum scheint es noch ausreichend Bewerber zu geben, allerdings gaben 18 Prozent der Betriebe bereits jetzt an, nicht genügend Bewerber zu finden. In wenigen Jahren werde sich diese Situation nach Ansicht der Kammer aufgrund des demografischen Wandels wahrscheinlich weiter verschärfen. Dann seien kreative Lösungen gefragt, denn gerade das Gastgewerbe sei auf gutes, serviceorientiertes Personal angewiesen.