Mit einem eindrucksvollen Ergebnis ist Olaf Lies kürzlich in Stade zum neuen SPD-Landeschef gewählt worden.

Mit einer ebenso eindruckvollen Parteitagsrede gewann er am Wochenende die Genossen im Kreis Stade für sich. Olaf Lies, das dynamische und sympathische neue Gesicht der SPD, scheint vieles richtig zu machen.

Lies hört, wie es scheint, auf die Parteibasis und bisher auch auf die Wünsche vieler Bürger. In seinen Reden übt er sich nicht in billiger Polemik oder abstrusen Gedankenspielen. Nein, dieser SPD-Landesvorsitzende ist Realist genug, um zu erkennen, dass so etwas wie ein Kohlekraft-Stopp, auch wenn er noch so wünschenswert wäre, derzeit nicht erreicht werden kann. Lies hat recht damit, dass es noch eine ganze Weile dauern wird, bis wir das letzte Kohlekraftwerk ausschalten können.

Lies macht keinen Hehl daraus, dass auch er lieber jetzt als später eine Energiewirtschaft hätte, die sich nur aus regenerativen Energien speist. Wer nicht? Doch da der Anteil der regenerativen Energien am gesamten Energieaufkommen in Deutschland noch nicht einmal ein Viertel beträgt, muss ein vernünftiger Übergang von der klassischen in die künftige, saubere Energiewirtschaft gefunden werden. Lies sollte nun mit der SPD ein tragfähiges Konzept erarbeiten, das den kompletten Wechsel vom Atom- und Kohlezeitalter zum grünen Energiezeitalter ermöglicht. Das ist keine leichte Aufgabe. Doch gute Politiker, so heißt es, wachsen bekanntlich mit ihren Aufgaben.