Im Streit um die Elstorfer Rinne deutet sich eine Lösung an

Neu Wulmstorf. Der Wasserbeschaffungsverband Harburg (WBV) ist zuversichtlich, ganz Neu Wulmstorf bald mit weichem Wasser beliefern zu können. Grund dafür ist eine Probebohrung in der "Elstorfer Rinne" bei Schwiederstorf. In 100 Meter Tiefe habe der WBV Wasser im Härtebereich "Weich" entdeckt. Voraussichtlich zum Jahresende könnte ein provisorisches Wasserwerk die Versorgung übernehmen. Das teilte der WBV jetzt mit.

Zu dem genauen Härtegrad des Wassers aus Schwiederstorf will sich der Verband noch nicht äußern. Bisher habe man nur Rohwasser, so der Technische Geschäftsführer Günter Hentschel. Der exakte Härtegrad lasse sich erst nach der Aufbereitung bestimmen. Das Wasser habe aber noch andere gute Eigenschaften: Es enthalte "sehr viel weniger" Eisen und Mangan als das in Elstorf gewonnene Wasser.

100 000 Euro koste ein neuer Brunnen in Schwiederstorf, so Günter Hentschel. Dieser Standort könne die Wasserversorgung in Neu Wulmstorf langfristig sichern. Der WBV hat beobachtet, dass der Mineralgehalt bei dem in Elstorf geförderten Wassers unerwartet stark ansteigt. Grund sei die Landwirtschaft in der Gegend. Der Brunnen in Schwiederstorf würde dagegen im Wald, bisher ein Landschaftschutzgebiet, liegen - also unbelastet von den Düngerückständen der Bauern.

Hintergrund für die Suche nach weichem Wasser ist der Neu Wulmstorfer Wasserstreit: Nach dem Wechsel des Wasserversorgers - der WBV löste 2008 Hamburg Wasser ab - stieg der Härtegrad des Trink- und Brauchwassers in Neu Wulmstorf unerwartet deutlich an. Grund dafür ist laut WBV die erhöhte Fördermenge im Wasserwerk Elstorf. Die Bevölkerung protestierte. Der Gemeinderat forderte den WBV auf, den Kalkgehalt des gelieferten Wassers zu reduzieren. Neu Wulmstorf lässt eine Rückkehr zu Hamburg Wasser bereits rechtlich prüfen.