Sterbebegleiter und Sparkasse Stade-Altes Land wollen schwerkranken Menschen helfen

Stade. Unheilbar erkrankte Menschen beim Sterben begleiten - das hat sich die Hospiz-Gruppe Stade vor 15 Jahren zur Aufgabe gemacht. Jetzt erhält die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer mit Unterstützung der Sparkasse Stade-Altes Land ein neues finanzielles Fundament: Die Hospiz-Gruppe und die Sparkasse haben am Dienstag die "Hospiz-Stiftung Stade" gegründet.

Die Gründungsurkunde unterzeichneten Ilse Armonat, die erste Vorsitzende der Hospiz-Gruppe, und Hans-Heinrich Quast, Geschäftsführer der Stiftung Sparkasse Stade-Altes Land. Die "Hospiz-Stiftung Stade" wird als Treuhandstiftung unter dem Dach der sparkasseneigenen Stiftung geführt. Die Sparkasse bringt ihre Erfahrungen ein und übernimmt kostenlos die Verwaltung der Stiftung.

Stiftung beginnt mit einem Kapital von 100 000 Euro

Die Unterstützung der Hospiz-Stiftung sei für Spender steuerlich interessant, sagte Quast. Das Stiftungsvermögen, das am Anfang 100 000 Euro beträgt, wird regelmäßig verzinst.

Die Gruppe war 1994 als loser Zusammenschluss interessierter Bürger in Stade ins Leben gerufen worden, seit 1996 besteht sie als eingetragener Verein, der inzwischen 150 Mitglieder zählt. Wer als ehrenamtlicher Hospizhelfer arbeiten möchte, muss zuvor einen Grund- und einen Aufbaukursus sowie ein Praktikum absolvieren.

Die aktuell rund 25 aktiven Hospizhelfer begleiten unheilbar Kranke und unterstützen Angehörige mit ihren Sorgen, Ängsten und ihrer Trauer. Dabei wird großer Wert auf ein Sterben in Würde gelegt. Die Gesellschaft müsse endlich anerkennen, dass das Leben und das Sterben zusammengehören, sagt Ilse Armonat.

Die Hospizarbeit solle den Menschen die Angst davor nehmen, an ihrem Lebensende ihre Selbstbestimmung zu verlieren. "Menschliche Fürsorge umfasst das ganze Leben, von seinem Beginn bis zum Ende." Sterbenden sollte genauso viel Fürsorge zuteilwerden wie Neugeborenen. In ihrer letzten Lebensphase werden 40 bis 50 Menschen pro Jahr von den Hospizhelfern begleitet. Angehörige und Trauernde finden ebenfalls Unterstützung und Hilfe in Einzelgesprächen oder Gesprächskreisen. Vermittelt werden auch Informationen zu rechtlichen, medizinischen oder pflegerischen Fragen.

Die Mitarbeiter der Gruppe arbeiten ehrenamtlich

Für Kinder und Jugendliche, die um einen nahen Angehörigen trauern, wurde das Projekt "Herzlicht" ins Leben gerufen. Die Helfer der Hospiz-Gruppe arbeiten ehrenamtlich, ihre Leistungen sind für den Sterbenden oder Trauernden unentgeltlich. Die Kosten des als gemeinnützig anerkannten Vereins, zum Beispiel für die Weiterbildung, werden aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert.

Hier soll die neue Stiftung für zusätzliche Impulse und eine noch stärkere finanzielle Unterstützung aus der Bevölkerung sorgen. Langfristig möchte der Verein ein stationäres Hospiz einrichten.

www.hospiz-gruppe-stade.de