Die Reaktionen der Buxtehuder Fraktionen auf den angekündigten Umzug der Buxtehuder Albrecht Vermögens Verwaltungs (AVW) AG nach Hamburg reichen von Achselzucken bis Bedauern. Ihre Entscheidung, der AVW AG nicht den Zuschlag für die Sanierung des Rathausquartiers zu geben, bereuen die Buxtehuder Politiker nicht.

Buxtehude. -

Nachdem die AVW AG nicht den Auftrag für die Entwicklung des Innenstadtviertels bekommen hat, hält sie auch nichts mehr in der Estestadt. Zwar seien die Hauptbeweggründe für den geplanten Umzug nach Hamburg die bessere verkehrliche Anbindung und ein geeignetes wirtschaftliches Umfeld, sagt Udo Schuster, Vorstandsmitglied der AVW AG. Doch Schuster sagt auch, das Unternehmen habe nicht das Gefühl bekommen, dass Stadt und Politik die AVW AG in Buxtehude haben halten wollen. Damit spielt er auf die einstimmige Ratsentscheidung im Februar an, der AVW nicht den Auftrag für die Sanierung des Rathausquartiers zu geben und das Vergabeverfahren aufzuheben.

Im Wesentlichen hatte der Buxtehuder Rat der AVW AG die Sanierung verwehrt, weil sie sich ein Rücktrittsrecht für den Fall vorbehalten hatte, dass sie aufgrund unvorgesehener Bauauflagen mehr als 300 000 Euro zusätzlich ausgeben müsste.

Die CDU-Fraktionsvorsitzende Arnhild Biesenbach bedauert die Entscheidung der AVW, Buxtehude den Rücken zu kehren. "Jedes Unternehmen, das Buxtehude verlässt, ist ein Verlust", sagt Biesenbach. Ob das Immobilienunternehmen in Buxtehude verbleibt oder nicht, habe sie aber bei ihrer Entscheidung über die Auftragsvergabe für das Rathausquartier nicht ins Kalkül gezogen. "So etwas darf dabei keine Rolle spielen", sagt Biesenbach.

Auch der SPD-Fraktionschef Hans-Uwe Hansen steht nach wie vor zu seinem Votum, die Verhandlungen mit der AVW AG über das Rathausquartier platzen zu lassen. "Die Entscheidung war unvermeidlich." Schließlich habe das Buxtehuder Unternehmen quasi einen "Blankoscheck für einen jederzeitigen Ausstieg" gefordert. Nichtsdestotrotz bedauere er es, dass die Sanierung des Rathausviertels damit vorerst auf Eis liege.

Auch Michael Lemke, Grünen-Fraktionsmitglied, will im Nachhinein nicht an der Entscheidung seiner Fraktion über das Rathausviertel rütteln lassen. "Wir haben nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, auch wenn es unpopulär war."

Völlig unbeeindruckt zeigte sich FDP-Fraktionschef Rudolf Fischer von der Nachricht, dass die AVW Buxtehude verlassen möchte. "Damit haben sie schon mehrfach gedroht, wenn sie etwas nicht durchsetzen konnten", sagt Fischer.

Auch Buxtehudes Bürgermeister Jürgen Badur nimmt den geplanten Umzug der AVW gelassen hin. Dass das Votum zum Rathausquartier der Auslöser gewesen sei, bezweifelt Badur. "AVW hat schon vor Jahren mitgeteilt, dass sie abwandern wollen."