Das Frauennetzwerk im Landkreis Stade möchte die Situation von Alleinerziehenden verbessern. Auf seiner jüngsten Sitzung trug die Landesgeschäftsführerin des Verbandes alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV), Monika Placke, gravierende Probleme alleinerziehender Elternteile vor.

Stade. Eingeladen hatte die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Stade, um diese Probleme den Landtags- und Bundestagsabgeordneten mit der Bitte um Unterstützung vorzutragen.

Zu den vom Frauennetzwerk gegebenen Empfehlungen gehört unter anderem, dass jedes Kind eine Grundsicherung von 500 Euro bekommen soll. Das Geld dürfe nicht auf das Einkommen der Eltern (gemäß SGB II oder SGB XII) angerechnet werden. "Finanziert werden sollte diese Kindergrundsicherung von jenem Geld, das gewonnen würde, wenn das Ehegattensplitting abgeschafft wird", so Behrends. Zum anderen will das Frauennetzwerk auf seiner Sitzung am 28. April, das Thema Alleinerziehende unter dem Aspekt konkreter Hilfsangebote im Landkreis Stade zu erörtern.

"In Niedersachsen gibt es rund 159 700 Alleinerziehende, die insgesamt 204 500 Kinder unter 18 Jahren haben. Dazu 71 500Mütter oder Väter mit jungen erwachsenen Kindern zwischen 18 und 27 Jahren sowie 37 600 Elternteile, die noch für ihren Nachwuchs, der älter als 27 Jahre ist, sorgen müssen, wenn die jungen Erwachsenen noch in der Ausbildung oder beim Studium sind", sagt Placke.

Diese Aufgabe schultern zumeist Frauen (90,42 Prozent).

Die finanzielle Situation von Alleinerziehenden sei meist schwierig, rund 45 Prozent dieser Elternteile seien auf zusätzliche Leistungen aus dem SGB II angewiesen und es gebe eine relative Armut bei etwa 40 Prozent dieser Väter und Mütter.