Die Neuorganisation der historischen Museen in Hamburg sorgt in Harburg für Unruhe. Was aus der stadtgeschichtlichen Abteilung des Helms-Museums wird, ist unsicher.

Harburg. Wie berichtet, muss sich Rainer-Maria Weiss, Leiter des Helms-Museums, damit abfinden, dass er sich in Zukunft mit einem Generaldirektor über Verwaltungsinhalte "seines" Museums abstimmen muss und dass Finanzen für Sonderausstellungen aus einem Fonds "nach dem Belohnungsprinzip" (Hamburgs Kultursenatorin Karin von Welck) vergeben werden. Was aus der stadtgeschichtlichen Abteilung des Helms-Museums, derzeit eingelagert in Räumlichkeiten der alten Feuerwache an der Hastedtstraße 30 bis 32, wird, ist unsicher. Längst überfällig ist der Umzug ins Haupthaus am Museumsplatz. Doch dafür fehlt bislang das Geld.

Laut Senat stehen dafür keine gesonderten Mittel zur Verfügung, das Museum müsse den Umzug aus Eigenmitteln finanzieren. Ob die Dauerausstellung, die unter anderem Archiv, Gemälde- und Fotografiesammlung über Harburgensien beinhaltet, überhaupt einmal wiedereröffnet wird, ist unsicher. "Alles steht noch auf dem Prüfstand. Auf keinen Fall wollen wir, dass Harburgs stadtgeschichtliche Zeugnisse unter Umständen von Ehrenamtlern kuratiert werden, weil der Stadt das Geld für eine professionelle Betreuung fehlt", sagt Melanie Leonhardt, stellvertretende Vorsitzende der SPD in der Bezirksversammlung. Auch Siegfried Bonhagen, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, fordert Klarheit zum Thema stadtgeschichtliche Sammlung. "Sie ist ein wichtiges Stück Identität für Harburg. Die Werke müssen mit Fachpersonal verwaltet werden und im Einflussbereich des Helms-Museums bleiben."

Geht es nach Harburgs SPD, so sollen sich auch die Mitglieder der Bezirksversammlung mit dem Helms-Museum und der stadtgeschichtlichen Sammlung befassen und sich bei der Kulturbehörde für Erhalt und Wiedereinrichtung der Dauerausstellung einsetzen.

Unterdessen arbeitet Museumsdirektor Weiss an einem tragfähigen Konzept für die stadtgeschichtliche Abteilung. "Nur dann können wir entsprechende Finanzen beantragen. Man hat uns von Seiten der Kulturbehörde nicht in Aussicht gestellt, dass der Geldhahn zugedreht wird", so Weiss. Er geht von einem Finanzbedarf von etwa 480 000 Euro für Räumlichkeiten und Präsentation aus.