Einen heftigen Schlagabtausch lieferten sich Politiker von SPD, Grünen und CDU m Harsefelder Bauausschuss. Der Stein des Anstoßes: die Biogasanlagen.

Harsefeld. Die SPD warf der CDU vor, das Thema unkritisch zu betrachten. Die CDU warf der SPD im Gegenzug vor, in die innerbetriebliche Verwaltung der Landwirte eingreifen zu wollen. "Das ist ein Unding, Unternehmern so reinreden zu wollen", sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Heinrich Stucke und warf dem SPD-Fraktionschef Heiko Sudwischer vor, "ins Blaue" zu diskutieren.

Insgesamt 11 Anlagen sind in der Samtgemeinde Harsefeld geplant, zahlreiche Informationsveranstaltungen mit Experten wurden zu dem Thema organisiert, monatelang wurde diskutiert. Nach der jüngsten Sitzung des Samtgemeindeausschusses schien das Thema an Brisanz verloren zu haben, doch im Fleckenausschuss wurde deutlich, dass noch lange keine Einigkeit bei dem Thema besteht. Die SPD wünscht eine Prüfung der Wärmekonzepte, die mit dem Bau der Biogasanlagen umgesetzt werden sollen. Sie verlangt zudem Ausgleichsflächen für die Bauflächen und eine Eingrünung der Anlagen, damit die Türme nicht dominant in der Landschaft wirken. Als dritten Punkt sprach sich die SPD für eine Kennzeichnung der Flächen aus, die die Landwirte für den Maisanbau nutzen wollen oder sollen. "Ein Radius von 15 Kilometern für den Maisanbau ist sinnvoll, um die Belastung der Wege gering zu halten", sagte Angela Koch (SPD). Eine solche Vorschrift bezeichnet die CDU als eine Bevormundung der Landwirte und als nicht umsetzbar. "Viele Anbauflächen sind Pachtflächen, da ist eine zu hohe Fluktuation da, als dass eine Kennzeichnung erfolgen könnte", sagte Stucke (CDU).

Rückendeckung erhielt die SPD von den Grünen. Die Expertenmeinungen hätten, so Hartmut Holthusen, die Bedenken der Grünen gegen die Anlagen gestärkt. Den zunehmenden Maisanbau bezeichnete er als kritisch und als deutlichen Eingriff in das Landschaftsbild. "Dazu sollte die Gemeinde schon etwas sagen", sagte Holthusen. Er befürchtet zudem, dass jene Landwirte, die keine Bioanlagen betreiben, unter der wachsenden Nachfrage nach Flächen und damit unter höheren Pachtpreisen zu leiden hätten. Das werde langfristig die Existenz von Bauernhöfen infrage stellen.