Der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst sorgt für Erleichterung auf Seiten der Verwaltungschefs.

Stade/Buxtehude. Der Kompromiss sieht vor, die Gehälter für die Angestellten der Kommunen bis zum August 2011 schrittweise um 2,3 Prozent zu erhöhen. Die Gewerkschaft Ver.di hatte ursprünglich eine sofortige Erhöhung um fünf Prozent gefordert.

"Ich gehe mit dem Ergebnis gelassen um. Die Gehaltssteigerungen für dieses Jahr sind in etwa das, was wir im Haushalt vorgesehen haben", sagt Landrat Michael Roesberg. Nach dem Kompromiss, der in Potsdam erzielt wurde, bekommen die Angestellten zunächst 1,2 Prozent mehr ausbezahlt. Hinzu kommt ein leistungsbezogener Zuschlag von 0,25 Prozent, den aber nicht jeder Mitarbeiter erhält. Der Landkreis Stade hat in seinem Haushalt eine Gehaltssteigerung von einem Prozent eingeplant. "In der Differenz werden rund 100 000 Euro mehr fällig. Die werden wir mit Krediten begleichen müssen", sagt Michael Roesberg.

"Akzeptabel" nennt Stades Bürgermeister Andreas Rieckhof den Abschluss. Dabei kann Stade - gegenüber den ursprünglich für 2010 vorgesehenen Ausgaben - jetzt sogar mit Einsparungen rechnen: Denn die Stadt hatte mit einem Abschluss von zwei Prozent gerechnet. Statt der kalkulierten Mehrausgaben von 350 000 Euro werden jetzt nur 255 000 Euro fällig.

Auch in Buxtehude sorgt der Abschluss für eine moderatere Kostensteigerung. Die Stadt hatte 1,5 Prozent Gehaltssteigerung eingeplant sowie 0,5 Prozent für die leistungsbezogene Prämie. Im Ergebnis muss die Stadt rund 70 000 Euro weniger ausgeben, als vorgesehen. Bürgermeister Jürgen Badur betont, dass es sich trotzdem noch um eine Erhöhung handelt, die prinzipiell "schwer verkraftbar" sei.

Wenig zufrieden ist Gunnar Wegener, der bei Ver.di für die Region zuständig ist: "Die Prozente sind akzeptabel. Aber ich hätte mir bessere Übernahmeregeln für die Auszubildenden gewünscht." Nach dem Kompromiss wird einem Teil der Azubis jetzt eine Weiterbeschäftigung von einem Jahr angeboten.