Enak Ferlemann, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, hat einer sogenannten Troglösung für die Trassenführung der Autobahn 26 eine erneute Absage erteilt. Bei einem Besuch in Buxtehude sagte der CDU-Politiker, dass man im Ministerium eine Flachbrücke plane, die bei Buxtehude über die Este führen soll.

Buxtehude. Ein Mini-Tunnel, der die Autobahn unter der Este hindurch führen würde, sei nach Ansicht der Planer in Berlin zu teuer. In Buxtehude wird allerdings befürchtet, dass die rund 4,60 Meter hohe Brücke den Schifffahrtsverkehr auf der Este behindern und das Stadtbild zerstören würde.

Nach der Kalkulation eines niederländischen Unternehmens, die die Stadt vorgelegt hatte, würde ein Trog rund 20 Millionen Euro kosten und wäre damit - so die Rechnung der Buxtehuder Verwaltung - etwa zwei Millionen Euro teuer als eine Brücke. Doch diese Kalkulation weist das Bundesverkehrsministerium zurück: "Die Buxtehuder haben klug gerechnet. Aber bei uns gilt deutsches und kein niederländisches Baurecht, deshalb würde sich auch der Preis anders gestalten", sagte Ferlemann.

Der aus Cuxhaven stammende Politiker ließ allerdings eine Hintertür für die Troglösung offen. Diese könne dann noch eine Option sein, wenn sich die Stadt an den Mehrkosten beteilige. Doch diese Alternative kommt für den Buxtehuder Bürgermeister nicht in Frage: "Städtische Gelder für den Trog auszugeben, ist vollkommen ausgeschlossen", sagte Jürgen Badur mit Verweis auf die angespannte Haushaltslage der Stadt. Auch prinzipielle Gründe sprächen gegen eine Kostenbeteiligung: "So etwas ist der Aufgabenbereich des Bundes und des Landes. Es kann nicht sein, dass diese Dinge auf die Kommunen abgewälzt werden."

Bereits vor drei Jahren hatten sich die Stadt und der Landkreis für die Troglösung stark gemacht. In Buxtehude hatte sich eine Initiative bemüht, private Spender für eine Kostenbeteiligung zu gewinnen. Allerdings waren nur Summen in Höhe von 70 000 bis 80 000 Euro zugesagt worden. Auch aus diesem Grund hält Badur das Thema einer Kostenbeteiligung für "ausgereizt".

Eine letzte Chance für die Troglösung sieht er in dem laufenden Gerichtsverfahren, das die Stadt wegen der Trassenführung der A 26 gegen den Bund angestrengt hat. In dem Verfahren am Oberverwaltungsgericht Lüneburg geht es unter anderem um die Brücke über die Este, die die Stadt verhindern will. Entscheidet das Gericht im Sinne der Verwaltung, könnte dies den Bund zum Einlenken bringen.