Detmar Kläschen ist nicht begeistert. Der Jorker hat sich gewünscht, dass eine Straße im Ort nach Arp Schnitger benannt wird und stellte einen entsprechenden Antrag an das Rathaus.

Jork. Nun sprach sich der Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig dafür aus, dass die kleine Holzbrücke an der St.-Matthias-Kirche den Namen des berühmten Orgelbauers tragen soll. "Das wir dem verdienten Orgelbauer nicht gerecht", sagt Kläschen, der die Entscheidung für eine "Notlösung" hält. Kläschen will nun einen neuen Antrag formulieren. Gerne würde er die Straße "Umweg" in "Arp-Schnitger-Umweg" umtaufen lassen. In Frage käme für ihn auch eine Stichstraße im Neubaugebiet.

Die Entscheidung im Bauausschuss für die Brücke fiel aus pragmatischen Gründen. Thies Hardorp, Fraktionsvorsitzender der CDU im Ortsrat, formulierte den Antrag Kläschens um, indem er die Brücke vorschlug. "An der Brücke gibt es keine Anwohner, so ersparen wir den Anliegern eine Umbenennung ihrer Straße", so Hardorp. Denn eine Umbenennung, so Hardorp weiter, erfordere, dass die im Grundbuch eingetragenen Hausnummern geändert werden müssen. Das sei für die Anwohner nicht zumutbar. Den Vorschlag Kläschen bezeichnete er dennoch als "äußerst sinnvoll und lange überfällig".

Der Orgelbauer Arp Schnitger wurde um 1650 in Schmalenfleth bei Brake geboren, dass genaue Datum ist unbekannt. Er gilt als einer der besten Orgelbauern seiner Zeit und als Vollender der norddeutschen Barockorgel. Bis zu seinem Tod 1719 in Hamburg-Neuenfelde hat er 170 Orgeln neu oder grundlegend umgebaut. 30 dieser Orgeln sind heute noch in einen guten Zustand erhalten. Dazu gehört die Orgel in der Jorker St.-Matthias-Kirche, die Schnitger in den Jahren 1678, 1679 und 1709 wesentlich umgebaut hat.