Die wirtschaftliche Lage im Elbe-Weser-Dreieck erholt sich weiter. Zu diesem Schluss kommt die Stader Industrie- und Handelskammer (IHK) in ihrem jüngsten Konjunkturbericht.

Stade. Jedes fünfte Unternehmen in der Region schätze, so das Ergebnis der IHK-Umfrage, seine wirtschaftliche Lage im vierten Quartal des Jahres 2009 als "gut" ein, 60 Prozent bezeichneten ihre Lage als "zufriedenstellend". Nur noch ein knappes Fünftel bezeichnete die eigene Lage als "schlecht".

Verbesserungen seien vor allem im Bereich der konsumnahen Branchen festgestellt worden. Sowohl der Einzelhandel als auch unternehmensnahe Dienstleistungen würden nur schwache Auswirkungen der Wirtschaftskrise in ihren Umsatz- und Auftragszahlen spüren. Die Branchenprobleme würden weiterhin vor allem die Industrieunternehmen und den Großhandel betreffen. Beide sind in stärkerem Maße vom Außenhandel abhängig und leiden unter dem noch schwächelnden internationalen Handel.

Die Auftragslage für diese Firmenzweige hat noch nicht die frühere Höhe erreicht: Die Bestellungen sind zu gering, um die Unternehmen auszulasten. Eine Änderung könnte sich aber demnächst abzeichnen, denn die Unternehmer erwarten in den kommenden zwölf Monaten eine weitere Erholung der internationalen Märkte und damit eine Erholung der regionalen Wirtschaft.

Doch trotz dieser positiven Einschätzung gibt es auch weiterhin Befürchtungen hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung. Die größte Gefahr für eine stagnierende oder sinkende Konjunktur sieht die Wirtschaft in einer einbrechenden Inlandsnachfrage. Wenn die Arbeitslosenzahlen weiter steigen, könnte dies die Binnennachfrage negativ beeinflussen. Sorgen bereiten der Wirtschaft ebenfalls die steigenden Energie- und Rohstoffpreise.

Trotz dieser Befürchtungen wollen die Unternehmen wieder vermehrt Geld investieren und länger zurückgestellte Aktivitäten und Pläne nun umsetzen. Das bedeutet zunächst aber nicht, dass die Firmen mehr Personal einstellen wollen. Auch wenn die IHK-Umfrage eine gewisse Stabilität in der Beschäftigungspolitik aufzeigt, ziehe jedes fünfte Unternehmen einen Personalabbau in Erwägung.