Länger als eine Stunde suchten die Mitarbeiter der Stadtwerke nach dem Schaden.

Stade. Am Sonntag blieben Gläser und Badewannen in Stade leer. Gut drei Stunden lang - von 21 bis 24 Uhr - fiel in fast allen Haushalten der Hansestadt die Wasserversorgung aus. Grund war ein Rohbruch an einer Hauptleitung des Trinkwasserversorgers Stadtwerke Stade. Länger als eine Stunde suchten die Mitarbeiter das Leck und wurden schließlich am Klarenstreker Damm am Grundstück der Baufirma Lindemann fündig. Währenddessen lief bei den Stadtwerken das Notdiensttelefon heiß.

Insgesamt liefen mehr als 1000 Kubikmeter Trinkwasser aus, bis die Mitarbeiter der Stadtwerke das gebrochenen Rohr gefunden hatten und die Zuleitungen zur betroffenen Hauptleitung abklemmen konnten. Wegen des Wasserverlustes kam es zu einem Druckabfall, so dass die Stadtwerke lange neues Wasser in die Leitungen pumpen mussten, bis aus den Hähnen der Haushalte wieder Trinkwasser kam.

"Wir wissen noch nicht genau, wie es zu dem Rohrbruch kommen konnte", sagt Horst Lünstedt, technischer Prokurist der Wasserwerke. Die Ursache werde in den nächsten Tagen ermittelt werden, so Lünstedt weiter. Ein Mitarbeiter der Stadtwerke vermutete gegenüber Lindemann-Mitarbeiter Gerd Poppe, dass das Rohr aufgrund von Erschütterungen gebrochen sei. Über der Hauptleitung verläuft ein Bahnübergang.

Eine Störung dieses Ausmaßes hätten die Stadtwerke seit Jahren nicht mehr gehabt, so Lünstedt. Erschwerend sei hinzugekommen dass der Rohrbruch in einem Gewerbegebiet aufgetreten sei, wo niemand um diese späte Uhrzeit den Schaden bemerkt habe. "In der Regel informieren uns Anwohner, wenn ein Rohr bricht", so Lünstedt weiter. Da aber niemand das auslaufende Wasser bemerkt hat, mussten die Stadtwerke alle Hauptleitungen im Stadtgebiet abfahren.

Die Stadtwerke wollen aus dem Zwischenfall eine Lehre ziehen, sagte Lünstedt. "Wir werden unseren Service verbessern." Viele Anrufer hätten am Sonntagabend keine Auskunft bekommen, sondern nur das Besetztzeichen gehört. "Wir hatten nur einen Mitarbeiter am Nottelefon." In Zukunft werde es - wie bei Störungen der Gas- und Stromleitungen -eine Störungsansage geben, sagt Lünstedt, so dass die Anrufer zumindest Auskunft erhalten.

Eine solche Störungsansage hätte den beiden Hausmeistern des DRK Alten- und Pflegeheimes an der Wendenstraße wohl einiges an Arbeit erspart. Die beiden Männer hätten lange die das Gebäude untersucht, da sie davon ausgegangen seien, dass eine Wasserleitung im Haus kaputt gegangen seien, sagt Mitarbeiterin Susanne Wiede. Gelassener ging es bei dem Chemieunternehmen DOW zu. "Wir haben zwei Trinkwasserversorgungen, einen vom Trinkwasserverband 'Stader Land' und eine von den Stadtwerken", sagt Pressesprecher Joachim Sellner. "So sind wir doppelt abgesichert." Auch die Stader Feuerwehr beunruhigte der Zwischenfall nicht. "In unseren Löschwagen haben wir genug Wasser vorrätig, um kleinere Brände zu löschen", sagt Strandbrandmeister Klaus Ney.