Der kreative Nachwuchs entwickelt Skateboards aus CFK und Videoüberwachungsanlagen.

Stade/Lüeburg. Sie sind zwei von insgesamt 113 Jugendlichen, die derzeit in Lüneburg um einen prestigeträchtigen Titel kämpfen: Pascal Schimmler vom Stader Vincent-Lübeck-Gymnasium (VLG) und Lennart Kunschke vom Athenaeum. Die beiden treten beim 26. Regionalwettbewerb "Jugend forscht" an.

Die Stader Nachwuchswissenschaftler tüfteln seit den Sommerferien an einem Skateboard aus kohlefaserverstärktem Kunststoff, kurz CFK. Der Vorteil des High-Tech-Skateboards: "Es ist viel leichter und stabiler als die normalen Skateboards aus Holz, und nutzt sich nicht so schnell ab", sagt der zwölfjährige Lennart. Gemeinsam mit dem 13-jährigen Pascal hat er das CFK-Skateboard selbst getestet. "Sprünge und Tricks können wir damit natürlich auch machen", sagt Pascal. Neben dem persönlichen Test, stand auch eine wissenschaftliche Prüfung mit mehreren Geräten auf dem Programm. Fazit: Das Board hat Zukunftschancen.

Weniger sportlich ist die Erfindung von Cord-Helmke Mindermann und Jan Hendrik Huhn, an der sie jeden Freitag unter der Regie von Hans-Otto Carmesin basteln. Die Gymnasiasten entwickelten eine Kameraüberwachung für den Fahrradkeller des Athenaeums. "Es wurden viele Fahrräder beschädigt oder auch geklaut", sagt Cord-Helmke. Damit sollte Schluss sein - und so hatte der Zwölfjährige die Idee für die Kameraanlage. "Der Keller ist sehr verwinkelt. Daher war die Planung der Kameras am schwierigsten", sagt der 13-jährige Jan Hendrik. Das eineinhalb Jahre lange Tüfteln hat sich aber gelohnt: Inzwischen werden keine Räder mehr gestohlen.

"Wir sind schon aufgeregt, ob wir beim Wettbewerb weiterkommen", sagt Jan Hendrik. Insgesamt 16 Jugendliche vom Athenaeum stellen ihre Projekt, wie einen Fahrradhelm aus CFK, vor.

56 Projektteams gehen in Lüneburg an den Start. Aus Stade ist auch die Berufsbildende Schule I dabei. Drei Jugendliche vom Fachgymnasium Technik stellen ihre Repeller-Anlage vor - ein Windrad, dessen Rotationsblätter senkrecht auf einer Platte stehen. Nicht nur die Platte dreht sich, sondern auch die Propeller. Sie würden wie Segel von Windsurfern funktionieren und sich der Windrichtung anpassen, sagt Projektleiter Jürgen Brunßen. "Das ist weltweit einmalig und wird hoffentlich die Jury überzeugen."

Das VLG tritt gleich mit mehreren Erfindungen beim Wettbewerb an. Die Schüler präsentieren unter anderem einen sprachgesteuerten Roboter sowie das größte dreidimensionalen Display der Welt für Wirbel. Den Jugendlichen ist es gelungen, 4096 kleine, weiße LED-Lampen zu einem würfelartigen Gitternetz zusammenzustecken, welches die Darstellung von bewegten Formen und Bildern im dreidimensionalen Raum möglich macht.

Die Gewinner der Regionalwettbewerbe treten vom 15. bis 17. März in Clausthal-Zellerfeld an. Die besten Jungforscher kämpfen danach im Mai in Essen um den Bundestitel.