Mit 125 Pferdestärken kämpft sich die Schneefräse der Kommunalen Betriebe Stade (KBS) durch den Schnee und katapultiert die weiße Pracht im hohen Bogen auf die Felder.

Jahrelang wartete das Gerät, das 1979 gebaut wurde, auf dem Bauhof auf seinen Einsatz und war bereits ein wenig eingestaubt. Gestern Vormittag durfte die Fräse bei herrlichem Sonnenschein endlich ran, nachdem das Schneeschild der herkömmlichen Räumfahrzeuge auf dem Stadtweg nach Hagen kapitulieren musste.

"Wir wollten um 8 Uhr loslegen. Doch der Schnee war mehr als 50 Zentimeter hoch und gefroren, so kam de Schneeschild nicht mehr gegen die Massen an", sagt Bernd Cords von der KBS, der bereits seit 3.30 Uhr im Winterdienst unterwegs war. Also drehte er um, spannte die Fräse vor den Trecker, und sorgte für geräumte Straßen und damit für ein schönes Winterschauspiel.

Die Stadt hat die Schneefräse bereits 1980 angeschafft, nachdem die Schneekatastrophe 1978/79 den Landkreis Stade lahm gelegt hatte. "Das war eine Reaktion. Die Menschen hatten damals Angst. Und so wollte die Stadt vorbereitet sein", sagt der KBS-Leiter Matthias Riepe. Seitdem wurde sie kaum eingesetzt. In den vergangenen 18 Jahren überhaupt nicht. Denn so lange sorgt Cords mit seinen 30 Kollegen für freie Straßen. Die Mitarbeiter sind in zwei Schichten seit Dezember beinahe im Dauereinsatz. Auch wenn es im Sonnenschein schön glitzert, Cords kann den Schnee nicht mehr sehen: "Ich habe die Nase voll." Doch noch ist kein Ende in Sicht.