CDU, Grüne und FDP wollen den beliebten Märchenbrunnen jetzt doch am Geesttor installieren. Die Bürgerinitiative ist zufrieden.

Buxtehude. Der lange schwelende Kleinkrieg um den Märchenbrunnen zwischen den Ratsparteien und der Buxtehuder Bürgerinitiative "Wir in Buxtehude" ist vorerst zu den Akten gelegt: Die CDU-Fraktion im Buxtehuder Rat hat sich dem anhaltenden Druck der Bürgerinitiative (BI) "Wir in Buxtehude" gebeugt.

Die Fraktion, die sich bisher den Wünschen der BI verweigert hatte, hat nun einem Kompromiss zugestimmt, wonach der Has'-und-Igel-Brunnen in einem ersten Schritt noch vor Beginn der Tourismussaison auf einem rund 2000 Euro teuren Sockel am Geesttor aufgestellt wird. In einem zweiten Schritt, wenn der neue Förderverein genügend Spenden für gesammelt hat, ist eine Erweiterung des Brunnens in Form von Sitzplätzen, einer Beleuchtung oder einem Wasserspiel geplant. Im Gegenzug will die Bürgerinitiative auf die bevorstehende Unterschriftenaktion für das Brunnen-Bürgerbegehren verzichten.

Die Bürgerinitiative, die sich für einen Wiederaufbau des Has'-und-Igel-Brunnens am Eingang der Fußgängerzone eingesetzt hatte, hätte mit der Unterschriftensammlung loslegen können. Dazu wollten es CDU, FDP und Grüne aber nicht kommen lassen. "Es wäre ein komplexes Verfahren auf uns zugekommen, mit einem hohen Arbeitsaufwand und mit hohen Kosten für die Verwaltung", sagte die CDU-Fraktionsvorsitzende Arnhild Biesenbach während einer Pressekonferenz im Rathaus mit den beiden Fraktionsvorsitzenden Heike Vollmers (Grüne) und Rudolf Fischer (FDP) sowie im Beisein der Sprecher der Bürgerinitiative. Diesen Kosten wolle man lieber aus dem Weg gehen. Biesenbach gab zu, dass die Hartnäckigkeit der Bürgerinitiative von der CDU-Fraktion unterschätzt worden sei.

Hinter den Kulissen hatte es lange und zähe Verhandlungen gegeben, um einen Kompromiss zu finden. Auf die Frage, ob ein Imageschaden für die Stadt die CDU letztlich zum Einlenken bewogen hatte, antwortete die CDU-Fraktionsvorsitzende ausweichend. "Das Thema war permanent in den Medien. Es gibt aber auf alle Fälle deutlich wichtigere Themen für die Stadt als den Brunnen", sagte die CDU-Politikerin. "Eine Einigung musste aber her, ansonsten hätten wir uns verzettelt."

Die FDP und die Grünen sowie Antje Ghosh, Sprecherin der BI, begrüßten die Kompromissbereitschaft der CDU. "Mit diesem Ergebnis können wir gut leben", sagte Ghosh. Dass der Märchenbrunnen nun an prominenter Stelle in der Altstadt aufgebaut werden soll, sei, so die BI, für die Stadt nur vor Vorteil. "Ohne Has' und Igel ist Buxtehude auch nur eine Stadt wie jede andere", sagte Ghosh. Die Stadt müsse mit ihrem Aushängeschild werben - und es auch in der Stadt prominent platzieren. Dies wäre beim Standort "Verwaltungsgebäude" nach Ansicht der BI nicht der Fall gewesen.

Nun muss der gemeinsame Antrag von CDU, Grünen und FDP noch den Rat passieren. Die Chancen hierfür stehen nach einhelliger Meinung nicht schlecht. Rudolf Fischer hofft jedenfalls auf Einsicht bei allen Ratsmitgliedern. "Sollte der Antrag im März im Rat scheitern, könnte das Bürgerbegehren reaktiviert werden", warnte Fischer. Dann würde ein Papierkrieg und damit neue Kosten auf die Stadt zurollen.