Die niedersächsischen Häfen leiden in bislang nicht gekanntem Ausmaß unter der Wirtschaftskrise. Wie Seaports Niedersachsen und Niedersachsen Ports berichten, sei 2009 das Umschlagsvolumen an fast allen Häfen in Niedersachsen gesunken.

Stade/Hannover. Auch der Stader Hafen habe 2009 deutlich weniger Umsatz verbucht als 2008.

Die niedersächsischen Seehäfen haben im abgelaufenen Jahr 2009 ein Umschlagsvolumen von 52,4 Millionen Tonnen generiert. Das entspricht im Vergleich zu 2008, wo 62,2 Millionen Tonnen umgeschlagen wurden, einem Rückgang der Mengen um 16 Prozent. In Stade, dem umschlagsmäßig drittgrößten Hafen in Niedersachsen, ging der seeseitige Umschlag auf 4,8 Millionen Tonnen zurück. Das entspricht einem Minus von 13 Prozent (2008: 5,5 Millionen Tonnen). Damit war der Umsatzeinbruch in Stade etwas geringer als in den meisten anderen Häfen. Die größten Einbußen verzeichnete Brake mit einem Rückgang um 18,5 Prozent.

Ein Plus konnte der Stader Hafen bei den flüssigen Massengütern verzeichnen. Hier wuchs der Umschlag gegenüber 2008 (2,2 Millionen Tonnen) um fünf Prozent auf 2,3 Millionen Tonnen an. Auch beim Umschlag von Aluminiumoxyd und Aluminiumhydroxyd wurden geringe Zuwächse (rund zwei Prozent) notiert. Einen deutlichen Rückgang verzeichnete der Hafen dagegen bei der Verladung von Metallerzen wie Bauxit. Hier brach der Umschlag um rund 30 Prozent ein. Im Jahr 2008 wurden noch 2,7 Millionen des Metalls verladen, 2009 waren es nur noch 1,9 Millionen Tonnen. Dennoch herrscht bei den Hafenbetreibern ein verhaltener Optimismus. Der Umschlag an den großen Standorten sei deutlich zurückgegangen, die Arbeitsplätze wurden aber weitgehend erhalten, sagt Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH.

Das Land Niedersachen kündigte derweil an, dass es die Niedersächsischen Häfen weiter ausbauen will. Bis 2012 sollen rund 240 Millionen Euro in den Ausbau der Hafeninfrastruktur investiert werden, unter anderem in den Cuxhavener Off-Shore Hafen .