Der Streit um die Feuerwehr Apensen hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Fritz Mauk und Dieter Kröger, die beiden Grünen-Abgeordneten im Rat der Samtgemeinde, haben anonyme Briefe erhalten, in denen zum Teil massive Drohungen gegen sie ausgesprochen werden.

Apensen. "In dem Schreiben heißt es, man solle bei unseren Häusern nicht löschen, sondern Benzin mitbringen", sagt Dieter Kröger. Besonders entsetzt ihn, dass die Verfasser des Schreibens nicht davor zurück schrecken, auch die Familien der beiden Abgeordneten einzuschüchtern.

Die Verfasser des Schreibens bezeichnen sich als "Sympathisanten der Freiwilligen Feuerwehr" und beschuldigen die beiden Grünen, den Rücktritt des Gemeindebrandmeisters Hans-Heinrich Dammann und seines Stellvertreters Fred Nielsen verursacht zu haben. Beide hatten Anfang Dezember ihre Ämter niedergelegt und das mit den vielen Anfragen der Grünen im Samtgemeinderat begründet, die einen Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Apensen in Zweifel zogen. Fritz Mauk und Dieter Kröger weisen die Schuld an den Rücktritten nach wie vor von sich - schließlich hätten sie sich in ihren Anfragen auf ein Gutachten der Polizeidirektion Lüneburg bezogen, nicht aber auf die Kompetenz der beiden Brandmeister der Samtgemeinde.

Gegen die Verfasser des Drohbriefes haben die beiden Grünen Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft gestellt.

Einen konkreten Verdacht, wer den Brief geschrieben haben könnte, haben sie nicht. Aber der Personenkreis lässt sich nach Aussage von Dieter Kröger eingrenzen: "Wir vermuten, dass die Verfasser im öffentlichen Teil einiger Ratssitzungen dabei waren. Das wird an der Wortwahl im Brief deutlich. Vielleicht hat die aufgeheizte Stimmung im Rat Besucher inspiriert, so etwas zu verfassen."

Eine Kopie des Schreibens haben die Grünen-Abgeordneten Samtgemeindebürgermeister Peter Sommer zugestellt. Dieser distanziert sich von dem Inhalt: "Drohbriefe sind ein völlig inakzeptables Mittel. Wir leben in einer Demokratie, jeder muss sagen dürfen, was er denkt. Wenn jemandem die Aussagen der Politiker nicht gefallen, kann er sich selbst in den Rat wählen lassen", so Sommer. Er betont allerdings, dass auch andere Ratsmitglieder schon Drohbriefe erhalten hätten. So etwas sei, etwa im Zusammenhang mit Bauvorhaben, schon mehrmals in Apensen vorgekommen.

Einer sachlicheren Lösung des Konflikts könnte ein Termin am 12. Januar Vorschub leisten. Dann besucht ein Vertreter der Feuerwehrunfallkasse das Gerätehaus in Apensen. Dessen Einschätzung über die Sicherheit des Hauses soll die Grundlage für die anstehenden Diskussionen im Rat bilden.