Horneburg bei Verband “Maritime Landschaft Unterelbe“ außen vor. Samtgemeindebürgermeister Gerhard Froelian ist sauer: “Das war eine peinliche Diskussion.“

Horneburg. Der Antrag scheiterte an 1500 Euro. Das wäre der Betrag gewesen, den die Gemeinden Agathenburg, Bliedersdorf, Dollern und Nottensdorf gemeinsam für ein Jahr Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft "Maritime Landschaft Unterelbe" hätten bezahlen müssen - 50 Prozent des Gesamtbetrages. Die anderen 50 Prozent, den Löwenanteil, hätte der Flecken Horneburg übernommen. Dennoch wurde der Antrag zum Beitritt von Horneburgs Bürgermeister Hans-Jürgen Detje in der jüngsten Sitzung des Samtgemeinderates Horneburg zum Politikum - des Geldes wegen. Und Detje zog den Antrag nach reichlich Gegenwind zurück.

"Da ging es in Wirklichkeit um Befindlichkeiten", so Detje über den Wortwechsel im Rat. Etwa, dass die anderen Orte der Samtgemeinde glauben würden, die Mitgliedschaft würde nur Horneburg etwas nützen, weil es etwas näher an der Elbe liegt. Das sei aber ein Irrtum, so Detje. Klarere Worte findet Samtgemeindebürgermeister Gerhard Froelian: "Das war eine peinliche Diskussion. Wir haben einen Haushalt über sieben Millionen Euro verabschiedet und halten uns derweil mit Peanuts wie 3000 Euro auf." Zudem seien im Haushalt 10 000 Euro für touristische Zwecke vorgesehen. Teile davon seien noch nicht verplant gewesen, so Froelian weiter. "In dieser Kostenstelle hätten die Samtgemeinde den Mitgliedsbeitrag unterbringen können."

Der Beitritt zur "Maritimen Landschaft Unterelbe" würde ein Zeichen der Solidarität sein - und zudem ein guter Schritt, um die Samtgemeinde touristisch besser zu vermarkten. "Da haben wir Nachholbedarf", so Froelian.

Horneburg wird nun den Alleingang vorantreiben. "Ich werde im Februar 2010 einen Beitrittsantrag im Horneburger Rat stellen", so Bürgermeister Detje. "Da wird es keine Probleme geben", so Detje weiter. Horneburg würde also aller Voraussicht nach im Frühjahr nächsten Jahres der Arbeitsgemeinschaft beitreten.

Die Gegner des Antrages im Samtgemeinderat sprechen indes über ein Missverständnis. "Wir sind davon ausgegangen, dass der Flecken Horneburg 50 Prozent der Kosten trägt und die Samtgemeinde die anderen 50 Prozent übernimmt", so Ratsmitglied Björn Glüsen (SPD). Damit wäre der Kostenanteil für die Ortschaften Agathenburg, Dollern, Bliedersdorf und Nottensdorf deutlich geringer ausgefallen. Denn nach dieser Kostenaufteilung wäre Horneburg bei der Schlüsselaufteilung auch an dem Anteil der Samtgemeinde beteiligt. Den Beitritt zu der Arbeitsgemeinschaft würde er unter diesem Umständen befürworten.

"Das können wir nicht bezahlen" so Detje, "dann würde Horneburg nämlich statt 50 rund 93 Prozent der Mitgliedskosten tragen. Da müsse er als Horneburger Bürgermeister an seinen Ort und dessen Haushalt denken.

Die Arbeitsgemeinschaft "Maritime Landschaft Unterelbe" hat sich 2002 gegründet. Ziel ist es, die Region touristisch zu erschließen und bekannter zu machen sowie ihre Kulturgüter, etwa Leuchttürme, zu erhalten.

Die Arbeitsgemeinschaft finanziert sich über Mitgliedsbeiträge und Förderungen von den Ländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie der Stadt Hamburg.

Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft sind unter anderem die Anrainerkommunen der Elbe in Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie Hamburg.

www.maritime-elbe.de