Es gleicht einem Eiertanz, was die Gruppe aus CDU, FDP und Wählergemeinschaft (WG) derzeit im Stader Rat veranstaltet: Es geht um die Zuschüsse für die Kindertagesstätte im Altländer Viertel, die heute erneut im nicht öffentlichen Verwaltungsausschuss beraten werden.

Stade. Die Kirche will in dem leer stehenden Gemeindehaus St. Georg ein Familienzentrum einrichten. Dazu zählen eine Kindergartengruppe mit 25 Plätzen und eine Krippe für 15 Kinder mit Ganztagsbetrieb. Die Stadt soll die Betriebskosten mit jährlich 120 000 Euro bezuschussen. Obwohl sich die Stadt damit vergleichsweise günstig den gesetzlichen Vorgaben zum Ausbau der Krippenplätze annähern würde, lehnte die Gruppe die Zuschüsse im September im Jugendhilfeausschuss überraschend sowie im folgenden Verwaltungsausschuss ab. Dann ruderten die Politiker in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses zurück und gaben grünes Licht für die Krippe im Altländer Viertel, das nur mit dem Geld der Stadt realisiert werden kann.

Die nächste Kehrtwendung der Gruppe kam im jüngsten Verwaltungsausschuss: Erneut sprachen sich die Politiker von CDU, FDP und WG gegen die Kindertagesstätte im Altländer Viertel aus und meldeten weiteren Beratungsbedarf an. Heute wird nun also zum vierten Mal über den Antrag der Kirche entschieden. In Ratskreisen heißt es, dass die Gruppe elegant aus der Situation herauskommen und dabei ihr Gesicht wahren will. Schließlich erntete sie öffentlich deutlich Kritik für die Ablehnung des Kirchen-Projekts. Ob den Politikern das angesichts des Eiertanzes gelungen ist, ist jedoch fraglich.