Helmut Ponath, Chef der Reederei NSB, hat bei der Realisierung des Buxtehuder Kulturforums am Hafen geholfen.

Buxtehude. Helmut Ponath sieht sich nicht als "Kulturkönig" der Stadt Buxtehude. Vielmehr greift der Geschäftsführer der "Niederelbe Schifffahrtsgesellschaft" (NSB) in Buxtehude anderen auf pragmatische Art unter die Arme. Dafür wurde Ponath nun vom Land Niedersachsen mit dem "KulturKontakte"-Preis in der Kategorie "Großes Unternehmen" (mehr als 50 Beschäftigte) ausgezeichnet.

Dabei handelt es sich um einen ideellen Preis für Unternehmen, die Kunst und Kultur in Niedersachsen fördern.

Ponath hatte erheblich dazu beigetragen, dass das Buxtehuder "Kulturforum am Hafen" im Oktober 2008 im städtebaulichen Sanierungsgebiet "Alter Hafen" eröffnet werden konnte. Denn die Reederei hat dem Kulturforum die Inneneinrichtung beigesteuert. Dieter Klar, Präsident des Kulturforums sagt: "Das war die Rettung." Der Reederei-Chef selbst nennt es einen "glücklichen Umstand".

Zu diesem "Umstand" kam es vor einem Jahr: Die NSB betreute damals nicht nur Schiffsneubauten in der ganzen Welt und hatte Container- und Tankschiffe unter ihrer Flagge. Die NSB betrieb vor einem Jahr auch das Restaurant "Voss" am Ostfleth in der Buxtehuder Innenstadt. Im Herbst 2008 zeigte sich, dass das Restaurant nicht mehr rentabel war und geschlossen werden musste. Damit entstand der "glückliche Umstand". Die komplette Innenausstattung des Lokals war zu vergeben. "Zum Kleinhauen war die Einrichtung zu schade", sagt Ponath. Also entschied sich der Reeder kurzerhand dafür, dem Kulturforum die Küchenausstattung mitsamt Tresen sowie Stühlen - mit neuem Polster versehen - zu schenken.

Mindestens 60 000 Euro habe das Kulturforum dadurch eingespart, sagt Dieter Klar. Zuvor war Klar über das Land gezogen, immer auf die Suche nach einer Profiküche mit Tresen und Möbeln. Die Preise überstiegen alles, was er sich vorstellen konnte. "Es war grauenhaft. Ich sah alle Fälle davonschwimmen", sagt Klar.

Umso mehr freute er sich, als Ponath ihm unter die Arme griff.

Von einer modernen Innenausstattung des Kulturforums profitiert aber auch die NSB. Denn wann immer im Forum keine Theaterstücke aufgeführt oder Konzerte veranstaltet werden, können Unternehmen die Einrichtung für firmeneigene Veranstaltungen nutzen. Lange hatten die Buxtehuder Betriebe zuvor bemängelt, dass es an Räumen für Vorträge, Schulungen, Seminare, Konferenzen in Buxtehude fehle. Mit dem Kulturforum am Hafen war das Manko endlich behoben.

Die Schifffahrtsgesellschaft hat die Kulturstätte bereits rege für sich genutzt. Gäste im Hotel "Navigare", das der Schifffahrtsgesellschaft gehört, halten im Kulturforum etwa Tagungen und Seminare ab. Das Team vom Verein "Kulturforum am Hafen - Land in Sicht" stellt oft auch ein kulturelles Rahmenprogramm zusammen, das den Veranstaltungen einen besonderen Charakter verleiht.

Auch andere Firmen nutzen die kulturelle Einrichtung am Hafen für sich und ihre Mitarbeiter. Zuletzt hatte Media-Markt das Haus mit 120 Plätzen für seine Weihnachtsfeier gebucht. Das zeigt: Das multifunktionale Kultur- und Tagungskonzept im Kulturforum ist aufgegangen.

Kerstin Maack, Wirtschaftsförderin der Stadt Buxtehude, hatte die NSB für die Nominierung des "KulturKontakte"-Preises vorgeschlagen. "Die Reederei NSB hat es überhaupt erst möglich gemacht, dass das Kulturforum eröffnet werden konnte", so Maack. Nachdem die Reederei die Kosten für die Gastronomie-Ausstattung übernommen habe, hätten auch andere Sponsoren gewonnen werden können.

Präsident Dieter Klar bringt es auf den Punkt: "Es war eine glückliche Begegnung mit der NSB."