Dieter Stackmann warnt: Wenn er sein Sportgeschäft nicht erweitern könne, werde diesem die Grundlage entzogen.

Buxtehude. Erst die CDU, dann die Grünen und jetzt die FDP: Immer mehr Politiker schlagen sich auf die Seite von Dieter Stackmann und unterstützen ihn in seinem Plan, sein "Intersport"-Geschäft von der Innenstadt in das Fachmarktzentrum Harburger Straße zu verlagern. Der Sportfachmarkt soll in dem Gebäude Platz finden, in dem Stackmann zurzeit seinen Teppichmarkt untergebracht hat. "Wir müssen der Firma ermöglichen, sich weiterzuentwickeln", sagt Rudolf Fischer, Fraktionschef der FDP. "Das Modehaus ist prägend für die Stadt und zieht viel Kaufkraft nach Buxtehude."

Ende August hatten die Fraktionen allerdings noch die Pläne des Modehaus-Chefs durchkreuzt. Sie hatten den Bebauungsplan für das Fachmarktzentrum Harburger Straße abgesegnet. Damit setzten sie die Eckpfeiler dafür, dass sich dieses Gebiet an der Harburger Straße nur als Fachmarktzentrum entwickeln darf. Grundlage des Beschlusses war das Einzelhandelskonzept, das die Stadt vor kurzem auf den Weg gebracht hat. Die Gutachter sind zu dem Schluss gekommen, dass am Fachmarktzentrum "nicht-zentrenrelevante Sortimente" angeboten werden sollen. Das heißt: Nur Fachmärkte wie die bestehenden Baumärkte und Möbelgeschäfte sind erlaubt.

Für Stackmann heißt das erst einmal: Sportbekleidung darf er nur in der Innenstadt verkaufen. "Für uns ist es absolut bedeutend, den Teppichmarkt in ein Sportfachmarkt umwandeln zu können", sagt dazu Dieter Stackmann. Der Teppichmarkt im Fachmarktzentrum Harburger Straße sei nicht mehr rentabel. Und die 650 Quadratmeter große Fläche in der Innenstadt, auf der die Sportartikel zurzeit angeboten werden, reiche bei weitem nicht mehr aus. "Wir brauchen mehr Raum, um Hamburg mit seinen Sportgeschäften zumindest ein Gegengewicht zu bieten."

In der Teppichmarkt-Halle hat Stackmann ausreichend Platz, um sich auszudehnen. Auf mindestens 1500 Quadratmetern will der Chef des Kaufhauses alle möglichen Sportarten präsentieren. "Wird uns das verwehrt, stagniert unser Sportbereich und hat irgendwann keine Daseinsberechtigung mehr", sagt Stackmann.

Die Argumente haben offenbar auch die Fraktionen - außer der SPD - überzeugt. Nach und nach überdenken die Politiker ihre Entscheidung - und rudern zurück. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung suchen jetzt CDU, FDP und Grüne nach einem Weg, um Stackmanns Expansionswunsch gerecht zu werden und nicht gleichzeitig das Einzelhandelsgutachten in Frage zu stellen. "Innerhalb des Einzelhandelskonzeptes sollte es Variationsmöglichkeiten geben", sagt Heike Vollmers, Fraktionsvorsitzende der Grünen. Das Gutachten dürfe kein Heiligtum sein, sagt Robert Kamprad von der CDU. Allerdings dürfe sich die Stadt auch nicht in Abhängigkeiten von Unternehmen begeben. Die SPD hingegen hält am Einzelhandelskonzept fest und warnt vor einer "Gefälligkeitsplanung" für Stackmann.

Den Mietvertrag für das "Intersport"-Gebäude hat der Geschäftsführer erst einmal bis 2018 verlängert. Kann Stackmann den Sportmarkt in die Harburger Straße verlagern, sollen an der Langen Straße Heimtextilien oder Kinderbekleidung verkauft werden. Ansonsten bleibt "Intersport" in der Innenstadt, das Gebäude im Fachmarkzentrum wird vermietet.