Jetzt also doch: Die Elternbefragung zur Einführung einer Integrierten Gesamtschule (IGS) in Buxtehude wird im gesamten Südkreis durchgeführt. Dafür sprach sich der Kreisausschuss in seiner nicht öffentlichen Sitzung aus.

Stade/Buxtehude. Eltern aus den Samtgemeinden Fredenbeck, Horneburg, Harsefeld, Apensen und Lühe sowie der Einheitsgemeinde Jork und der Stadt Buxtehude werden Anfang kommenden Jahres die Fragebögen bekommen. Allerdings werden lediglich die Erziehungsberechtigten von Grundschülern der Klassen Eins bis Drei sowie Eltern von Kindern im letzten Kindergartenjahr einbezogen. Sie müssen beantworten, ob sie ihre Kinder an einer IGS in Buxtehude, oder an einem Gymnasium, einer Real- oder einer Hauptschule anmelden würden.

Vor der Entscheidung gab es im Schulausschuss Diskussionen über den Umfang der Befragung. Die Kreisverwaltung hatte vorgeschlagen, lediglich die Eltern aus dem Einzugsgebiet der Buxtehuder Gymnasien einzubeziehen, wozu neben der Stadt Buxtehude die Gemeinden Jork, Nottensdorf, Apensen und Beckdorf zählen. Doch die Elternvertreterin Leea Lauri-Gaulke hatte im Februar im Kreisschulausschuss beantragt, eine IGS-Befragung im ganzen Südkreis durchzuführen. Den Antrag befürworteten die Ausschussmitglieder damals einstimmig.

Im jüngsten Schulausschuss sprachen sich dann CDU und FDP gegen die umfangreiche Befragung aus. SPD, Grüne, die Kreiswählergemeinschaft sowie die Schüler-, Eltern- und Lehrervertreter votierten aber für den gesamten Südkreis. Der Umfang sei nicht zweckmäßig, sagt nun Landrat Michael Roesberg: "Die Anlehnung an die Einzugsgebiete der Gymnasien wäre sinnvoll gewesen." Da aber der Ausschuss die Ausweitung beschlossen habe, werde die Verwaltung den politischen Willen umsetzen.

Damit tatsächlich eine IGS am Schulzentrum Nord in Buxtehude zum Schuljahr 2010/2011 eingerichtet werden kann, müssen sich pro Jahrgang die Eltern von mindestens 130 Kindern für die Schule aussprechen. Der Elternwille ist aber nicht bindend. Weil Buxtehude die Schulträgerschaft vom Landkreis übernehmen soll, müssen sich sowohl der Kreis als auch die Stadt für die IGS aussprechen. Sollte sie eingerichtet werden, ist aber fraglich, ob Kinder aus umliegenden Gemeinden auch einen Schulplatz bekommen. Denn Buxtehuder Kinder sollen Vorrang haben. Erst wenn noch IGS-Plätze frei sind, sollen Kinder aus weiteren Orten zum Zug kommen.