Die Samtgemeinde hat auf einen Schlag die beiden Führungsspitzen ihrer Feuerwehr verloren. Gemeindebrandmeister Hans-Heinrich Dammann und sein Stellvertreter Fred Nielsen haben gestern bei Bürgermeister Peter Sommer ihren Rücktritt eingereicht.

Apensen. Dieser gab an, von der Entscheidung "überfallen" worden zu sein. Über die Gründe der beiden wollte er sich nicht äußern. Dammann und Nielsen waren gegenüber der Presse vorerst zu keiner Stellungnahme bereit.

In der Apensener Politik und in Feuerwehrkreisen gilt es jedoch als offenes Geheimnis, dass Dammann und Nielsen wegen der politischen Debatte um den geplanten Neubau des Apensener Feuerwehrhauses das Handtuch geworfen haben.

Kreisbrandmeister Gerhard Moldenhauer sagt: "Die beiden sind wegen des permanenten Störfeuers zurück getreten, das aus der Grünen-Fraktion kam. Gegen so ein Verhalten wollten sie ein Zeichen setzen." Die Vermutung teilt auch Ingrid Scherzer-Hartz, Mitglied der SPD-Fraktion im Samtgemeinderat. Sie führt die Rücktritte "eindeutig" auf die Debatte zurück, die die beiden Grünen-Abgeordneten Fritz Mauk und Dieter Kröger entfacht haben. Während der vergangenen Monate reichten sie zahlreiche Anträge ein, die die Notwendigkeit eines Neubaus in Apensen anzweifelten.

Hintergrund der Debatte ist ein Konzept zur Neustrukturierung der Wehren in der Samtgemeinde, das die zuständige Polizeidirektion in Lüneburg im Herbst 2008 vorgelegt hatte. Demnach sollte unter anderem in Apensen ein neues Feuerwehrhaus entstehen, weil die Gemeinde in den vergangenen Jahren stark gewachsen ist.

"In dem Konzept aus Lüneburg werden falsche Daten verwendet, die einen Neubau rechtfertigen sollen", bekräftigte Dieter Kröger gestern noch einmal seine Kritik. Auf die Rücktritte Dammmanns und Nielsens reagierte er "sehr überrascht", wollte sich aber nicht weiter äußern. Das Thema "Feuerwehrhaus" haben er und Mauk indes erneut auf die Tagesordnung des Samtgemeinderates gesetzt, der am Dienstag, 8. Dezember, von 20 Uhr an im Rathaus Apensen tagt.

Die Gemeinden Apensen, Beckdorf und Sauensiek sollen bis dahin schon einen neuen Gemeindebrandmeister samt Stellvertreter bekommen. Peter Sommer will die Stellen zunächst "kommissarisch" besetzen.