Richard Kladiwa, der ehemalige Direktor der Gemeinde Jork, ist tot. Der 62-Jährige kam am Montagabend bei einem Unglücksfall in der Nähe der Neubautrasse der Autobahn 26 ums Leben.

Jork. Nach gegenwärtigem Ermittlungsstand stürzte Kladiwa, der auf einem Spaziergang mit seinem Hund unterwegs war, in einen Entwässerungsgraben und ertrank. Seine Ehefrau hatte am Montag gegen 17 Uhr die Beamten der Polizeistation Jork verständigt, weil er sie nicht wie üblich vom Bahnhof Neukloster abgeholt hatte und auch auf dem Handy nicht zu erreichen war. Daraufhin startete die Polizei eine Suchaktion, an der sich rund 50 Feuerwehrleute aus Ladekop, Buxtehude und Dammhausen beteiligten. Gegen 20.40 Uhr wurde Kladiwa tot aus dem rund fünf Meter breiten Entwässerungsgraben geborgen.

"Wir gehen davon aus, dass er ausgerutscht und dann ertrunken ist. Möglich ist auch, dass er einen Schwächeanfall erlitten hat oder wegen des kalten Wassers einen Schock bekommen hat", sagt Polizeisprecher Rainer Bohmbach. Der genaue Zeitpunkt des Todes sei nicht bekannt. Hinweise auf ein Fremdverschulden seien nicht gefunden worden. Es liege auch kein Verdacht vor, dass Kladiwa einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte. Daher gebe es vonseiten der Polizei dazu auch keine Ermittlungen, so Bohmbach.

Richard Kladiwa war in zweiter Ehe verheiratet und lebte mit seiner Frau in Wester Ladekop. Der Gemeinde Jork war er als langjähriger Verwaltungsdirektor bekannt. Im Mai 1979 wählte der Jorker Gemeinderat den damals erst 32-Jährigen in das Amt. Zuvor hatte Kladiwa in seiner Heimat Hannover eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten gemacht und danach in der Kommunalverwaltung gearbeitet.

Dem Alten Land blieb Kladiwa treu: Im Jahr 1991 wählte ihn der Jorker Rat für eine weitere Amtszeit zum Gemeindedirektor. In seiner insgesamt 24-jährigen Dienstzeit betreute Kladiwa zahlreiche Projekte und galt als ein exzellenter Kenner der Kommunalpolitik. Die Denkmalpflege lag ihm besonders am Herzen.

Die Restaurierung des alten Rathauses, die Einrichtung des Museums Altes Land und die Gründung der Kulturstiftung sind einige der Vorhaben, die mit seinem Namen verbunden sind.

Nachdem das Amt des Gemeindedirektors zugunsten eines direkt gewählten Bürgermeisters abgeschafft wurde, zog sich Richard Kladiwa ins Privatleben zurück. Sein Nachfolger wurde der derzeitige Jorker Bürgermeister Rolf Lühmann.

"Ich erinnere Richard Kladiwa als einen sehr angenehmen Chef. Er war bekannt für seine Hilfsbereitschaft und seine Großzügigkeit" sagte seine langjährige Mitarbeiterin Gina Lang dem Abendblatt.