Nach langen Diskussionen gab die Gruppe aus CDU, FDP und Wählergemeinschaft (WG) nun doch während der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Kinder, Jugendhilfe und Soziales für die neue Krippe im Altländer Viertel in Stade grünes Licht.

Stade. In der vorherigen Sitzung des Fachausschusses und im Verwaltungsausschuss hatte sich die Gruppe noch gegen das Projekt im Gemeindezentrum St. Georg ausgesprochen.

Der Kirchenkreis Stade hatte einen Antrag auf Zuschüsse für die Betriebskosten gestellt, ohne die das ganze Projekt nicht umgesetzt werden könnte. Die Gruppe verlangte allerdings ein Handlungskonzept von der Stadtverwaltung, um den Bedarf stadteilspezifisch zu ermitteln (das Abendblatt berichtete).

Der Erste Stadtrat Dirk Kraska stellte zwar ein Handlungskonzept vor, doch er konnte keine Quartierszahlen nennen, weil es weder eine Krippenpflicht noch Einzugsgebiete wie etwa für Schulen gibt. "Es ist nicht möglich zu prognostizieren, ob Eltern ihre Kinder in der Nähe des Wohnortes oder des Arbeitsplatzes in eine Krippe bringen." Das stieß auf deutliche Kritik bei Hans-Hermann Ott (CDU): "Die Verwaltung kann mir nicht weiß machen, dass der Bedarf nach Stadtteilen nicht ermittelt werden kann."

Unstrittig ist hingegen bei allen Politikern der Bedarf an Betreuungsplätzen für unter drei Jahre alte Kinder. Bis 2013 muss die Stadt etwa 65 Krippen- oder Tagespflegeplätze schaffen, weil 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren einen Anspruch auf Betreuung haben. "Wir brauchen Krippenplätze und bei diesem Projekt muss die Stadt kein Geld investieren", sagte Kraska. Die Trägerschaft für das neue Angebot übernimmt der Kirchenkreis.

Im Kindergarten sollen 25 Kinder und in der Krippe 15 Kinder ganztags betreut werden. Die Umbau- und Sanierungskosten von etwa 330 000 Euro finanzieren das Land Niedersachsen und der Landkreis. Die Stadt soll lediglich einen Betriebskostenzuschuss für 2010 von 50 000 Euro und von 2011 an von 120 000 Euro pro Jahr zahlen.

Die Stadt nähere sich mit der Krippe kostengünstig an die gesetzlichen Vorgaben an, sagte Kraska: "Wir müssen ohnehin Geld investieren und hier fallen nur Zuschüsse für die laufenden Kosten an." Dem pflichtete Sabine Giesler (SPD) bei: "Das ist eine Pflichtaufgabe." Trotz aller Kritik und Diskussionen stimmte die Gruppe letztlich doch dem Antrag der Kirche zu. Jetzt muss nur noch der Verwaltungsausschuss zustimmen.