Die Planungsgruppe für die Integrierte Gesamtschule (IGS) im Stader Schulzentrum Hohenwedel steht. Der Gymnasiallehrer Jörg Moser-Kollenda übernimmt die Leitung.

Stade. Ute Bruns, Leiterin der Realschule Camper Höhe, ist seine Stellvertreterin. Die elfköpfige Gruppe wird am Freitag, 4. Dezember, zur konstituierenden Sitzung zusammenkommen. Eigentlich sollte die Gruppe vor den Herbstferien beginnen, doch die Lüneburger Landesschulbehörde gab erst jetzt die Zusammensetzung der Gruppe bekannt. In den vergangenen Wochen hatten Mitglieder der IGS-Initiative den Vorwurf erhoben, die Behörde verzögere die Planung aus politischen Motiven.

Bereits am 7. und 8. Dezember soll die IGS jetzt bei Infoveranstaltungen für Grundschuleltern vorgestellt werden. Vor den neun Lehrern, der Elternvertreterin Michaela Hagenah und Klaus Mehrtens von der Stadt liegt viel Arbeit. Bis zum kommenden Schuljahr muss das Konzept für die IGS stehen. Die pädagogische Ausrichtung, Stundenpläne und Raumverteilung müssten festgelegt werden. Dazu sind wöchentliche Treffen geplant. Das Kultusministerium gewährt den Lehrern der Planungsgruppe dafür lediglich eine Ausgleichsstunde pro Woche im Schulbetrieb. "Wir machen das aus Überzeugung", sagt dazu Jörg Moser-Kollenda. Er sei von der IGS überzeugt, weil sie den Kindern den Leistungsdruck nehme und die Pädagogen individueller auf die Schüler eingehen könnten als im dreigliedrigen Schulsystem.

Keines der Planungsmitglieder habe bisher Erfahrungen mit der neuen Schulform, so der 44-Jährige: "Der Kreis Stade war bisher ein weißer Fleck im Bereich der Integrierten Gesamtschulen."

Engagement wird den künftigen IGS-Lehrern auch nach dem Start der neuen Schule verlangt. Der Schulausschuss hat zwar in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, dass bei der Landesschulbehörde der Ganztagsbetrieb beantragt werden soll. Das Land werde aber wohl keine zusätzlichen Lehrer bereitstellen, sagt Stades Erster Stadtrat Dirk Kraska.

Jörg Moser-Kollenda und Ute Bruns akzeptieren die zusätzliche Arbeitsbelastung, weil der Ganztagsunterricht zum IGS-Konzept gehöre. Sie werden voraussichtlich auch dem neuen Kollegium angehören. Welche Pädagogen tatsächlich unterrichten werden, steht jedoch noch nicht fest.