Von wegen Streik: Während zehntausende Studenten bundesweit ihrem Ärger über die Studiengebühren und schlechte Studienbedingungen Luft machen, bleibt es in der Hochschule 21 in Buxtehude ruhig.

Buxtehude. Der Betrieb an der privaten Hochschule mit rund 500 Studenten läuft ungestört weiter. Die Hörsäle sind nach wie vor gefüllt.

Sven Winkler, der im dritten Semester Bau- und Immobilienmanagement an der Hochschule 21 in Buxtehude studiert, findet es nicht verwerflich, Gebühren für das Studium zu verlangen. "Schließlich ist es eine Zusatzausbildung. Für die darf man dann auch zahlen, solange mit dem Geld aber auch die Qualität des Studiums verbessert werde", sagt der 33-jährige Hamburger. "Es darf natürlich nicht sein, dass das Niveau unverändert bleibt." Der Hamburger zahlt in Buxtehude jeden Monat 390 Euro an Studiengebühren. Die werden allerdings von seinem Arbeitgeber gedeckt.

Denn in den dualen Studiengängen arbeiten die Studierenden die Hälfte der Zeit bei sogenannten Partnerunternehmen. Mit dem Gehalt können die Studenten in den meisten Fällen die Studiengebühren refinanzieren.

Auch in puncto Studienbedingungen gibt es eklatante Unterschiede zwischen den staatlichen Hochschulen und der Hochschule 21 in Buxtehude. Überfüllte Hörsäle mit mehr als 200 Studenten kennen die Buxtehuder nicht. "Hier sitzen wir mit 20 Studierenden in einem Raum", sagt Simon Eberhard (22) aus Salzhausen, der seit drei Semestern "Bauen im Bestand" an der Buxtehuder Hochschule studiert. Ganz andere Umstände also, als jene, die derzeit viele andere Studenten auf die Straße treiben.

Selbst die Befürchtung, gegenüber Absolventen mit Diplom oder Master das Nachsehen zu haben, teilen die Studenten der Hochschule 21 nicht. Der duale Studiengang liefere eine ziemlich sichere Berufsperspektive, so die Studenten. Sprich: Die Aussicht auf einen Arbeitsplatz nach Beendigung des Studiums ist hoch.

Das bestätigt Oliver Hartwig, Pressesprecher der Hochschule 21: "Durchschnittlich können acht von zehn Studenten bei ihrem Praxisunternehmen beschäftigt bleiben." Zumindest gelte das für die klassischen Studiengänge im Bauwesen.

Das erkläre auch, dass die Protestwelle in Buxtehude ausbleibe, glaubt Hartwig. "Für die Studierenden ist von vornherein klar, dass sie in den Studiengang investieren und am Ende gute Jobaussichten haben. Und Studenten, die die Gebühren nicht zahlen können, versuchen wir, mit Stipendien zu helfen."