Freie Fahrt für Radfahrer in der Fußgängerzone in der Stader Innenstadt - zu mindest zwischen 18.30 und 10 Uhr morgens, wenn auch der Lieferverkehr durch die Fußgängerzone fahren darf.

Stade. Die Mitglieder des Ausschusses für Feuerwehr, Sicherheit und Ordnung des Stader Rates einigten sich in ihrer jüngsten Sitzung auf die Änderung. Allerdings wird die Freigabe zunächst für sechs Monate getestet. Los geht es am 1. Dezember.

SPD und Grüne hatten die neue Regelung beantragt. Die Politiker der beiden Parteien hatten Anfang des Jahres einen 14-Punkte-Plan zur Verbesserung der Radwege in Stade vorgelegt. (Das Abendblatt berichtete). Alle Aspekte wurden gemeinsam mit der Verwaltung abgearbeitet, lediglich die Freigabe der Fußgängerzone stand noch zur Diskussion.

Grünen-Ratsherr Henning Münnecke sagte in der Ausschusssitzung: "Es wird bereits jetzt in den abends und nachts in der Fußgängerzone Rad gefahren. Mit der neuen Regelung wird das legalisiert." Zudem würde von Radfahrern weniger Gefahr ausgehen, als vom Lieferverkehr. Bernd Pensing von der SPD räumte allerdings ein, dass es durchaus in den Sommermonate Probleme geben könnte, weil die Innenstadt dann auch abends belebt sei und viele Fußgänger unterwegs seien. Vor allem die abschüssige Hökerstraße sei problematisch. Daher sollte die Freigabe auf dieser Straße sechs Monate getestet werden, so die Vorstellungen von SPD und Grünen.

Die Gruppe aus CDU, FDP und Wählergemeinschaft konnte sich zunächst nicht zu einem Votum durchringen und versuchte die Abstimmung zu verzögern, indem sie nach einer sogenannten Vorlage fragte. Ohne diese könnten die Abgeordneten nicht abstimmen. "Der Antrag liegt seit Februar schriftlich vor und über den kann abgestimmt werden", kritisierte Egon Ohlrogge (SPD). Die Gruppe wolle den Prozess lediglich verzögern.

Der Erste Stadtrat Dirk Kraska versuchte zu vermitteln: "Wenn noch Beratungsbedarf in einigen Fraktionen besteht, dann sollte der angemeldet werden." Eine Vorlage sei für eine Abstimmung jedenfalls nicht notwendig.

Die Gruppe beantragte schließlich eine Sitzungsunterbrechung, um sich intern zu beraten. Danach einigten sich alle Ausschussmitglieder auf einen Kompromiss: Nicht nur die Hökerstraße solle probeweise für Radfahrer freigegeben werden, sondern die gesamte Fußgängerzone. Danach werden die Politiker erneut entscheiden.