Die Halepaghen-Schule möchte im nächsten Schuljahr einen Ganztagsschulbetrieb einrichten. Dabei handelt es sich um eine offene Ganztagsschule. Das heißt: Für die Schüler ist es nicht verpflichtend, am Nachmittagsangebot teilzunehmen.

Buxtehude. Über den Wunsch des Gymnasiums entscheidet heute der Schulausschuss um 18.15 Uhr im Ratssaal des Rathauses Buxtehude. Die Fraktionen und die Verwaltung wollen zustimmen. Auch das Gymnasium Süd bereitet sich nach Aussage des Schulamtes darauf vor, Ganztagsschule zu werden.

Zunächst sollen am Halepaghen-Gymnasium lediglich Fünft- und Sechstklässler, die im Schulzentrum Nord als Außenstelle des Gymnasiums untergebracht sind, nachmittags betreut werden. "Immer mehr Kinder in diesem Alter sind am Nachmittag alleine zuhause und sich selbst überlassen", begründet Hans-Jürgen von Maercker, Leiter der Halepaghen-Schule den Antrag. Und gerade bei Jugendlichen dieser Jahrgangsstufen sei eine Betreuung besonders wichtig. "Auch die Eltern signalisieren, dass sie ihre Kinder länger betreut haben möchten."

Bereits jetzt können Eltern ihre Kinder aus der fünften und sechsten Klasse nach dem Mittagessen in der Schule lassen. An manchen Tagen gibt es kostenlose Arbeitsgemeinschaften wie etwa Singen, Theater und Buchbinden. Und an anderen Tagen bietet die Schule eine Hausaufgabenbetreuung an, die von Eltern organisiert wird. Doch die kostet 3,50 Euro pro Tag. "Die Eltern, die sich das nicht leisten können, müssen ihre Kinder dann doch alleine herumlaufen lassen", sagt Wolfgang Gutsfeld, stellvertretender Leiter der Halepaghen-Schule. "Mit der offenen Ganztagsschule wollen wir die Ungerechtigkeit aus dem Weg räumen."

Zurzeit nehmen lediglich zwölf Kinder die Hausaufgabenbetreuung wahr. Schulleiter von Maercker geht davon aus, dass die Zahl steigen wird, sobald die Betreuung kostenlos angeboten wird. Von 13.20 Uhr bis 15.20 Uhr soll die Nachmittagsbetreuung laufen. Für das Mittagessen ist gesorgt: Die Schüler können in der Mensa der Hauptschule Nord essen. "Da gibt es noch freie Kapazitäten", so von Maercker. Die Halepaghen-Schule geht von Kosten von 8000 Euro pro Jahr für die offene Ganztagsschule aus. So viel kosten die Honorarkräfte, also Eltern und Sozialpädagogen, die die Kinder betreuen. Selbst wenn das niedersächsische Kultusministerium grünes Licht für den Antrag gibt, kann es sein, dass die Stadt Buxtehude für die Kosten einspringen muss. Das Kultusministerium behält sich eine Frist von drei Jahren vor, bis sie die Personalkosten übernimmt. Auf die Stadt können insgesamt 24 000 Euro Kosten zukommen.

Den Fraktionen und der Stadt ist es das Geld wert. FDP, Grüne, SPD/FWG-Gruppe und CDU befürworten unisono den Ganztagsschulbetrieb. "Soweit es möglich ist, begleiten wir das positiv", sagt Schulamtsleiter Jürgen Grimm. Es hänge allerdings davon ab, ob es Zuschüsse vom Land Niedersachsen gebe.

In Buxtehude gibt es bereits zwei genehmigte Ganztagsschulen: Die Hauptschule Nord und die Grundschule Altkloster. Auch der Sportzweig des Gymnasiums Süd läuft im Ganztagsbetrieb. Das Gymnasium Süd strebt nach Aussage des Schulamtes für die gesamte Schule eine Betreuung am Nachmittag an.