Am 2. Mai war es soweit: Stade darf sich wieder offiziell Hansestadt nennen. Nach jahrelangem und zähen Kampf genehmigte die Niedersäschiesche Landesregierung den Titel.

Stade. Ehrengäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung, wie etwa Ministerpräsident Christian Wulff und Hamburgs Wirtschaftsminister Axel Gedaschko, gratulierten Stades Bürgermeister Andreas Rieckhof im Rathaus. Der ließ wiederum 50 Ortseingangs- und Ausgangsschilder austauschen, damit der Zusatz Hansestadt auf den gelben Tafeln steht.

Der Festakt war zudem der Startschuss für ein Festjahr. Denn Stade feiert 2009 nicht nur seinen Titel, sondern auch zwei Jubiläen: 800 Jahre Stadtrecht und 750 Jahre Stapelrecht. Das maritime Erbe stand am "Tag der Hanse" am 16. Mai am historischen Hafen in Stade ebenfalls im Mittelpunkt. Die Stader Brüderschaften servierten zum "Hansemahl" etwa 1400 Portionen Labskaus, ein traditionelles Gericht der Seefahrer.

In Stade wurde aber nicht nur gefeiert, es wurde auch ein Staatsvertrag unterzeichnet. Während des Hansefestes schlossen Hamburg und Stade am 18. September offiziell Frieden. Grund für die offene Fehde war das Stapelrecht von 1259, nach dem Schiffe auf ihrem Weg nach Hamburg drei Wasserzeiten, also eineinhalb Tage, ihre Waren im Stader Hafen zum Verkauf anbieten mussten. Rieckhof und der hamburgische Bürgerschaftspräsident Berndt Röder segelten mit zwei Koggen in den Stader Stadthafen, wo sie die Friedensurkunde unterzeichneten.