Zwei Stader CDU-Ratsherren sorgten mitten im Sommer für einen saftigen Skandal. Dieter-Theodor Bohlmann und Karsten Behr setzten sich im Juli öffentlich dafür ein, dass sich Stade dem europaweiten Projekt “Stolpersteine“ verweigert.

Stade. Begründung: In der Stadt werde bereits ausreichend an NS-Opfer erinnert. Die mit Messing überzogenen Gedenkplatten seien dafür nicht nötig. Zudem wolle sich der Initiator, der Künstler Gunter Demnig, mit seinem Projekt nur bereichern.

SPD und Grüne sowie Stader Bürger sprachen sich für die Aktion aus. Und auch aus den eigenen Reihen kam Kritik, wie etwa von der CDU-Bundestagsabgeordnete Martina Krogmann.

25 Paten meldeten sich im Rathaus, um die etwa 100 Euro pro Stein zu finanzieren. Es gibt derzeit sogar mehr potenzielle Spender als bislang bekannte Opfer, die ihren letzten freiwillig gewählten Wohnort in der Hansestadt hatten. Daraufhin ruderten die Christdemokraten im August zurück und unterstützen nun das Projekt. Der Verwaltungsausschuss gab Anfang September schließlich seinen Segen.

Im kommenden Jahr sollen die ersten Stolpersteine in der Hansestadt verlegt werden. Eine Broschüre soll über die Biografien der Opfer informieren.