Seit dem 11. August ist beim Stader Kaufhaus Hertie am Pferdemarkt Schluss. Seitdem steht das Gebäude leer und verkommt zunehmend zum Schandfleck in der Innenstadt.

Stade. Schuld sei der Eigentümer, sagte Stades Bürgermeister Andreas Rieckhof bei der Versammlung der Arbeitsgemeinschaft Aktuelles Stade.

Das niederländisch-englische Unternehmen Dawnay-Day verlange einen zu hohen Kaufpreis: "Der Preis ist extrem hoch." Das Hertie-Haus sei optisch keine schöne Immobilie und sanierungsbedürftig. Es ist immerhin 33 Jahre alt. "In London, dem Sitz von Dawnay-Day, mögen die Preise höher liegen, aber in Stade sind solche Vorstellungen nicht realisierbar", kritisierte Rieckhof. Der Verkaufspreis müsse bezahlbar sein und sich am künftigen wirtschaftlichen Betrieb orientieren.

Eigentlich sollte eine schnelle Lösung her. Die Stadt Stade setzte sich für einen zügigen Verkauf ein. Ein Investor plante den Abriss des Kaufhauses und einen Neubau für eine kleinteilige Ladengalerie. Doch einen Tag vor Vertragsabschluss platzte der Kauf. "Die Verhandlungspartner wurden sich beim Preis nicht einig", so das Stadtoberhaupt. Obwohl der Plan nicht aufging, bleibe die Stadt an dem Thema dran: "Das ist ein ärgerliches und missliches Thema, das nicht kurzfristig gelöst werden kann." Trotz der Frustrationen sei er optimistisch.

Die Stadt setzte sich ebenfalls für das Parkhaus ein, das zum Kaufhaus gehört. Obwohl der Laden leer steht, ist das Parkhaus weiterhin geöffnet. Offen ist allerdings wie lange noch. "Das Parkhaus wird jede Wochen unansehnlicher", sagte Rieckhof. Zwar werde die Stromrechnung vom Eigentümer bezahlt, aber notwendige Reparaturen würden nicht durchgeführt.