Der Verdacht der Preisabsprachen gegen Baufirmen im Elbe-Weser-Dreieck hat jetzt auch Auswirkungen auf die Stadt Stade.

Stade. Die Sanierungsarbeiten der Altländer Straße wurden vor einigen Wochen gestoppt, weil eine Firma unter dem Verdacht steht, illegal Preise mit Mitbewerbern vereinbart zu haben. Die Staatsanwaltschaft Verden ermittelt gegen das Bremervörder Unternehmen.

"Wir haben kurz vor der Vergabe den Auftrag zurückgezogen, weil der Anbieter nicht mehr die Teilnehmerbedingungen erfüllt", sagt Stades Bürgermeister Andreas Rieckhof. Das Unternehmen sei nicht mehr zuverlässig. Die Staatsanwaltschaft informierte die Verwaltung. Mehr will Rieckhof nicht dazu sagen.

Mitarbeiter der Stadt seien von der Vergabe für die Altländer Straße nicht betroffen, weil es sich um eine öffentliche Ausschreibung handelt. Ende April hatten Polizeibeamte das Stader Tiefbauamt durchsucht, weil es verdächtigt wird, Ausschreibungsverfahren manipuliert zu haben.

Nach Abendblatt-Informationen sollte ursprünglich das Bauunternehmen "Matthäi" aus Bremervörde die Altländer Straße für etwa 197 000 Euro sanieren. Die Staatsanwaltschaft habe bereits handfeste Tatsachen ermittelt. Die Geschäftsführung von "Matthäi" will sich zu den Ermittlungen nicht äußern.

Nun wird eine Hamburger Firma von kommenden Montag, 26. Oktober, an die Strecke zwischen den Bahnschienen bis zum Autohaus "Stadac" sanieren. Das Unternehmen hatte das zweitgünstigste Angebot bei der Ausschreibung abgegeben.

Ebenfalls im Frühjahr wurden 30 Baufirmen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen und Hamburg von der Polizei durchsucht. Die Ermittlungen laufen noch an, so Oberstaatsanwalt Detlev Dyballa aus Verden.