Der Wirbel um Hinrich Rohbohm geht weiter. Der umstrittene Politiker ist am Donnerstag aus der CDU-Fraktion des Kreistages gewählt worden. Jetzt fordern seine ehemaligen Parteikollegen - Rohbohm war bereits am 2. Oktober aus der CDU ausgetreten - dass er auch sein Mandat abgeben soll.

Stade/Jork. "Hinrich Rohbohm hat das Mandat über die Parteiliste gewonnen und nicht über die Personenwahl", begründet das Hans-Hermann Ott, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU im Kreistag.

Auch die Fraktion der Jorker CDU hat Rohbohm jetzt schriftlich aufgefordert, sein Mandat im Rat niederzulegen. "Wir werden ihn am nächsten Donnerstag bei unserer Fraktionssitzung noch einmal mündlich auffordern", sagt Silja Köpcke, Parteivorsitzende der Jorker CDU. Sollte er nicht darauf eingehen, will auch die Jorker Fraktion den Altländer ausschließen.

Als Gründe für die Entscheidung gaben Ott wie Köpcke die gleichen Gründe an. "Hinrich Rohbohm ist mit seiner Kritik an Angela Merkel, die er als 'FDJ-Sekretärin' bezeichnete und mit seinem Engagement als Autor für die Zeitung 'Junge Freiheit' für die Fraktion nicht tragbar", sagt Ott. Mehrfach sei Rohbohm aufgefordert worden, sich für sein Verhalten zu entschuldigen - ohne entsprechende Reaktion. Dass Rohbohm der Aufforderung nachkommt und seine Mandate abgibt, glaubt Silja Köpcke nicht. "Ich habe nicht viel Hoffnung, dass er einsichtig ist", sagt Köpcke.

Genau wie Ott bemängelt sie zudem, dass Rohbohm nicht besonders viel Engagement gezeigt habe. "Fehlender Fleiß und wenig Engagement für Jork", resümiert Hans-Hermann Ott. Auch in Jork nähme Rohbohm nicht mehr an der politischen Arbeit teil, sagt Silja Köpcke.