Das niedersächsische Landesstaatsarchiv in Stade bekommt einen Neubau am Grabenweg in der Nähe des Stader Bahnhofes. Derzeit befindet es sich an der Straße Im Sande.

Stade. Zudem soll das Hamburger Grundbuch- und Grundaktenarchiv nach Stade kommen, sagt Stades Bürgermeister Andreas Rieckhof.

Er freut sich über die Entwicklungen: "Das ist das Startsignal zum Bau eines neuen Stadtteils am südlichen Rand der Innenstadt." Die Stadt will das Bahnhofsumfeld umgestalten. Aus dem europäischen Fonds für Regionale Mittel (EFRE) fließen etwa 1,7 Millionen Euro.

Die Stadt investiert 566 000 Euro, um Teile des Benedixlandes und die Industriebrache, wie Rieckhof den stillgelegten Güterbahnhof nennt, umzukrempeln.

Landrat Michael Roesberg befürwortet ebenfalls den Neubau: "Der Landkreis hat großes Interesse am Grundstück des jetzigen Staatsarchivs." Die Verwaltung möchte das Kreishaus am Sande erweitern. Allerdings müsse das Staatsarchiv auf Landeskosten abgerissen werden: "Die Räume sind nicht für Büros geeignet." Sie seien etwa zu dunkel und die Decken zu niedrig.

Um den Neubau zu finanzieren, sollen Gebäude an der Großen Schmiedestraße verkauft werden. "Die Stadt Stade und der Landkreis würden profitieren." Die Behörden in der Großen Schmiedestraße würden Platz für neue Einkaufsläden machen und die Kreisverwaltung würde in unmittelbare Nachbarschaft des Kreishauses erweitert. "Wir wären dann wieder unter einem Dach und die städtebauliche Entwicklung von Stade werde gefördert", so Roesberg. Zudem würde das Stadtbild an der Hansebrücke aufgewertet, wenn ein ansprechender Neubau entstände.

Die Planungen für das Staatsarchiv am Grabenweg gibt es bereits seit 2003. Die Verhandlungen waren allerdings ins Stocken geraten. "Das Archiv war zwischenzeitlich schwer gefährdet", sagt Rieckhof.

Nun geht es wieder voran: Vertreter der niedersächsischen und hamburgischen Landesregierungen werden am 23. Oktober einen Staatsvertrag in Stade unterzeichnen. Danach müssen die Landesparlamente den Planungen zustimmen. Die beiden Länder wollen das Archiv gemeinsam finanzieren. Niedersachsen werde etwa 21 Millionen Euro investieren.