Die Stader Gesellschaft für Wissenschaft, Wirtschaft und Politik feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Seit einem halben Jahrhundert fördert der Verein den Meinungs- und Gedankenaustausch über Gegenwartsthemen, wie etwa das Verhältnis des Westens zur islamischen Welt.

Stade. In jedem Winter gibt es fünf Vorträge.

Bei der Themenwahl war die Stader Gesellschaft häufig ihrer Zeit voraus, so der Geschäftsführer Jürgen Lutz: "Wir planen die Vorträge im April und haben viele Ereignisse unbewusst vorhergesehen." So berichtete ein Professor, der bereits im Frühjahr 1989 eingeladen wurde, im Dezember über "Glasnost" und die russische Politik. 2001 stand das Thema "Kampf der Kulturen" bereits lange vor dem 11. September mit dem Anschlag auf das New Yorker World-Trade-Center auf dem Programm.

Das Jubiläum wird am Montag, 19. Oktober, von 20 Uhr an bei der Industrie- und Handelskammer Stade (Am Schäferstieg) mit dem Vortrag "Reise in die Tiefen des Alls" von Professor Erich Übelacker gefeiert. Das Thema spiegele ein neues Ziel des Vereins wider, sagt der Erste Vorsitzende Bernhard Pohlmann: "Wir wollen mehr Jugendliche für unsere Gesellschaft gewinnen." Nicht nur die Themen sollten zukunftsweisend sein, sondern ebenso die Zuhörer: "Die Jugend ist unsere Zukunft und soll sich anspruchsvoll mit Zukunftsthemen auseinander setzen."

Damit das gelingt, rührt die Gesellschaft nun die Werbetrommel an den beiden Stader Gymnasien und den Berufsbildenden Schulen. Denn die meisten der 100 Mitglieder des Vereins seien vergleichsweise alt, so Pohlmann. Neue Mitglieder müssten gewonnen werden. Mit dem Jahresbeitrag von 35 Euro finanziert die Gesellschaft die Referenten.

Die Heimat solle zudem stärker in den Fokus rücken: "Schließlich sind wir die Stader Gesellschaft", betont Pohlmann. Ein Anfang wird am 24. November im Königsmarksaal im Stader Rathaus gemacht. Professor Jürgen Oßenbrügge referiert gemeinsam mit Stades Stadtarchivar Jürgen Bohmbach und Gudrun Fiedler vom Stader Staatsarchiv über "Stade - eine lebenswerte Mittelstadt?" und die Rolle der Hansestadt in der Metropolregion Hamburg. In den Bereich der Physik führt ein Vortrag am 16. Februar: Dann steht der Werkstoff CFK im Mittelpunkt.

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