Die Sanierung der 1,8 Kilometer langen Dorfstraße in Osterladekop ist seit 16 Jahren in Planung. Jetzt geht es voran.

Jork/Ladekop. Das hat es bisher selten gegeben: Bei der Ratsitzung der Gemeinde Jork platze der Tagungsraum fast aus allen Nähten - jeder Sitzplatz war besetzt. Das große Interesse der Bürger an den politischen Entscheidungen ihrer Gemeinde hatte einen Grund: Die rund 1,8 Kilometer lange Dorfstraße in Osterladekop und deren geplante Sanierung. Die Bürgerpräsenz wurde belohnt: Über viele ihrer Forderungen wurde vom Rat positiv abgestimmt.

Bei den Plänen für die Sanierung der Straße forderten die Anwohner etwa unmittelbares Mitspracherecht, da sie mit dem aktuellen Ausbauplan, der bereits beim Amt für Landentwicklung (AFL) eingereicht wurde, nicht einverstanden sind. Beim AFL wird über eine Förderung der Maßnahme entschieden. Zudem wünschten sich die Ladekoper Transparenz über die auf sie zukommenden Kosten. Und wurden dabei von den Fraktionen im Rat - allen voran der FDP und der SPD - unterstützt. Schließlich nahm der Rat einstimmig die zusammengelegten Anträge der SPD und FDP, die viele Forderungen der Bürger aufgenommen hatten, an.

Das heißt für die Anwohner: Mitsprache bei den Plänen und Transparenz über die Kosten. Die betroffenen Bürger sollen eine Arbeitsgemeinschaft bilden, die als Ansprechpartner dient. Zudem sollen die Anwohner über den vom AFL genehmigten Plan angehört werden, bevor mit der Straßensanierung begonnen wird.

Ferner versprach Bürgermeister Rolf Lühmann (CDU) nach kontroverser Diskussion, dass die Verwaltung den Eigenanteil an den Kosten für die Anwohner deutlich machen will. "Denkbar sind Modellrechnungen für drei Grundstücksgrößen", sagte der Bürgermeister. Die von Anwohnern geforderten individuellen Berechnungen lehnte Lühmann ab. Dies sei in der Kürze der Zeit nicht machbar, sagte er.

Weiter willigten Rat und Verwaltung ein, einen Alternativplan für die Sanierung vorzustellen. Nach Ansicht der Anwohner ist die dem AFL vorliegende Ausbauvariante in einigen Punkten fehlerhaft. Etwa der Ausbau der Straße auf 5,5 Meter Breite. Dabei würde die Straße über verfüllte Gräben geführt werden. Die Anwohner fürchten, dass die Straße in dem Bereich absacken könnte und somit hohe Nachfolgekosten auf sie und die Kommune zukommen würden. Ein Dorn im Auge ist vielen Anwohnern auch die derzeitige Entwässerung über die Straße, die auf lange Sicht ebenfalls zu Schäden an der Trasse führen würde.

Jürgen Schacht, Anwohner der Ladekoper Dorfstraße, ist über das Ergebnis erleichtert. "Wir sind erst mal zufrieden mit dem verabschiedeten Antrag", sagte er. Stellte aber auch klar, dass die Anwohner sich prinzipiell eine Sanierung wünschen. "Es muss etwas passieren", sagte Schacht, "besonders die Entwässerung über die Straße muss beendet werden." Wichtig ist den Bewohnern aber besonders eines: Das es nach 16 Jahren Diskussion endlich zu einem akzeptablen Abschluss des Themas kommt.