Von Mitte bis Ende September ist “Altweibersommer“. Mit dem Begriff “Altweibersommer“ ist auf keinen Fall ein Sommer für ältere Frauen gemeint.

Der Ursprung des Wortes geht weit in die Vergangenheit, als die Germanen noch lebten. Die haben unter dem Begriff "Weiben" das Knüpfen von Spinnweben bezeichnet. An September-Tagen mit sonnigem Wetter kühlt es sich in den klaren Nächten stark ab, sodass in den Morgenstunden durch den Tau die Spinnweben deutlich zu sehen sind. Die glänzenden Fäden glitzern im Sonnenlicht wie lange, silbergraue Haare. Früher glaubten die Leute, dass alte Weiber diese "Haare" beim Kämmen verloren hätten. Älteren Menschen, an denen solche Spinnfäden hängen bleiben, sollten sie Glück bringen. Legenden aus dem Christentum erzählen, das die Silberfäden aus dem Mantel Marias stammen, den sie bei ihrer Himmelfahrt trug. Deshalb heißen die Fäden bei Christen auch "Marienfäden". Diese Spinnennetze zwischen Gräsern, Blumen, Zweigen, Büschen, an Dachrinnen und Fensterläden, an Zäunen und Mauern entdeckt man vor allem an den ungewöhnlich warmen und sonnigen Tagen im Herbst, die man auch "Flugsommer" oder "Frauensommer" nennt. Der Altweibersommer tritt übrigens in Amerika fast zur gleichen Zeit auf. Er heißt dort "Indian Summer".