Nach dem Scheitern des Solidarfonds für Krippenplätze im Kreis Stade (das Abendblatt berichtete) fordert der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Egon Ohlrogge, von Landrat Michael Roesberg jetzt deutlich mehr Engagement, um eine drohende Zweiklassengesellschaft innerhalb des Landkreises Stade bei der Kinderbetreuung zu verhindern.

Stade. Da es politischer Wille der Bundes- und Landesregierung sowie des Kreistages und der Kommunen im Kreis sei, möglichst bald allen Familien einen Krippenplatz für die unter Dreijährigen zur Verfügung zu stellen, müsse der Landrat nun für eine finanziell solide Basis sorgen. Die SPD kritisiert, dass die Förderung des Krippenausbaus für die Kommunen zu einem reinen Glücksspiel geworden sei - trotz schneller und richtiger Antragstellung. Roesberg solle deshalb sicherstellen, dass der kreiseigene Förderbeitrag von 1,2 Millionen Euro erhöht wird und dass auch die Landesregierung die entsprechenden Finanzmittel deutlich und bedarfsorientiert erhöht.

Sollte dies nicht geschehen, drohe, so Ohlrogge, vielen Kommunen eine Belastung der Haushalte mit hohen Investitions- und Betreiberkosten. Zudem solle Roesberg Druck auf die Landtagsabgeordneten ausüben, damit Geld bereitgestellt und die Vergabepraxis verändert wird. Das sogenannte "Windhundverfahren" würde nicht greifen, so die SPD. Zudem solle sich die Landkreisverwaltung künftig uneingeschränkt hinter die Förderung und Einrichtung von Krippenplätzen im Landkreis stellen. Dies sei nötig, um einer Verunsicherung der Erziehungsberechtigten entgegenzuwirken.